Freitag, 17. Februar 2012

Faule Arbeiter, Karl Eugen Dühring und die DDR

Ein Diskussionbeitrag von H. bei unserer letzten Schulung (Thema: Charles Fourier) brachte mich dazu, auf das Thema näher einzugehen.
H. warf die Frage auf, warum die Arbeiter in der ehemaligen DDR als eher faul angesehen und nur ansprechbar für materielle Reize gewesen waren.
Die Frage scheint mir wesentlich.
Hinzufügen möchte ich, dass ja die (eingebildeten oder realen) Konsumanreize des Westens auf der subjektiven Ebene ja auch dafür ausschlaggebend waren, dass die Mehrheit der Arbeiterklasse der DDR bei den einzigen freien Volkskammerwahlen der Geschichte dieses Staates (1990) eine Mehrheit bürgerlich-kapitalistischer Parteien herbeiführte (wobei die Ost-CDU integrierter Teil der Bürokratie war) und damit die Restauration des Kapitalismus in der DDR.
Es wäre ein Fehler, die Augen vor diesen Faktoren zu verschliessen, vielmehr müssen diese subjektiven Faktoren analysiert, gewürdigt und Schlussfolgerungen unterzogen werden.
Die Hegemonie bürgerlich-kapitalistischer Ideologie sogar über eine Arbeiterklasse, die noch nicht direkt der Herrschaft der kapitalistischen Klasse unterworfen war, deutet auf schwerwiegende Defizite der Staatsform hin, die die DDR prägte.
Ich erinnere mich noch sehr gut, dass ich 1990/91 mehrere Male in der Eisenacher Gegend als Dozent Umschüler der abgewickelten Firma Robotron unterrichtete und mit den Arbeitern (hochqualifizierte Informatikspezialisten) auch über die Umstände der deutschen Wiedervereinigung offen sprechen konnte. Meine Frage an die Kollegen, warum sie nach dem Zusammenbruch des Honecker-Regimes nicht verlangt hätten, die Betriebsleitungen selbst zu wählen und die (bei Robotron ja durchaus leistungs- und konkurrenzfähige) Produktion nicht selbst übernommen hätten, wie es ja sogar einzelne Sektoren der Bürokratie vorgeschlagen hatten, stiess auf Erstaunen und Verblüffung. Mir wurde gesagt, dass niemand auf eine solche „Idee“ gekommen wäre. Auch die traditionsreiche Forderung nach Bildung von Arbeiterräten war für die Kollegen, mit denen ich es zu tun hatte, völlig abstrakt.
Und es handelte sich keineswegs um besonders politisch rückständige Arbeiter, sondern um einen privilegierten und durchaus politisch vergleichsweise bewussten Teil der Arbeiterklasse.

Die Vorstellung also, in welcher Form auch immer selbstbestimmt zu arbeiten, war den Arbeitern der DDR also völlig fremd. Die Vorgänge um die Wiedervereinigung Deutschlands (unter welchen Bedingungen auch immer) reduzierte sich für die Mehrzahl der Kollegen (nicht alle) auf die Frage, wer denn „die richtigen Leute“ sein könnten, um dem „heruntergewirtschafteten“ Land auf die Beine zu helfen.
(Wir wissen ja heute, dass die DDR keineswegs so wirtschaftlich am Boden war wie die kapitalistische Propaganda behauptete, was sogar bürgerlich-kapitalistische Wirtschaftswissenschaftler bestätigten).

Die DDR und Karl Eugen Dühring

Ich habe im Rahmen meines Fourier-Vortrags darauf hingewiesen, dass die DDR in auffälliger Weise dem ähnelte, was ein Eugen Dühring so als Sozialismus-Vorstellung hatte.
So Friedrich Engels:
Und nun besehe man sich die kindliche Vorstellung des Herrn Dühring, als könne die Gesellschaft Besitz ergreifen von der Gesamtheit der Produktionsmittel, ohne die alte Art des Produzierens von Grund aus umzuwälzen und vor allem die alte Teilung der Arbeit abzuschaffen; als sei alles abgemacht, sobald nur »den Naturgelegenheiten und den persönlichen Fähigkeiten Rechnung getragen« - wobei dann nach wie vor ganze Massen von Existenzen unter die Erzeugung eines Artikels geknechtet, ganze »Bevölkerungen« von einem einzelnen Produktionszweig in Anspruch genommen werden, und die Menschheit sich nach wie vor in eine Anzahl verschieden verkrüppelter »ökonomischer Spielarten« teilt, als da sind »Karrenschieber« und »Architekten«.
Wie ist diese augenfällige Übereinstimmung der Visionen eines Eugen Dühring („ein vorlauter Zwerg“ nach F. Engels) mit der Realität der späteren DDR zu erklären?
Sicherlich nicht durch eine ideologische Verwandtschaft. Walter Ulbricht und Erich Honecker hätten mit Sicherheit voller Überzeugung und Empörung die These von sich gewiesen, Anhänger Eugen Dührings zu sein.
Aber die Unterscheidung von Karrenschiebern und Architekten gab es in der DDR eben auch, und ebenfalls, dass „ganze Massen von Existenzen unter Erzeugung eines Artikels geknechtet“ und „ganze Bevölkerungen von einem einzelnen Produktionszweig in Anspruch genommen“ wurden, wenn man allein nur an Bitterfeld denkt.

Es muss seine Erklärung darin finden, dass die DDR mit Zwangsläufigkeit sich zu etwas entwickelte, was den „visionären“ Vorstellungen eines Eugen Dühring entsprach. Eugen Dühring war (von seinem rassistischen Antisemitismus ganz abgesehen) geistig gefangen im preussischen Wilhelminismus und seinen Wertvorstellungen. Die DDR basierte letztlich auf den Trümmern des preussischen Staates und stellte in gewissem Sinn auch seine Vollendung dar, Verstaatlichungen inklusive. So ist diese Ähnlichkeit also alles andere als zufällig, wenn auch Eugen Dührings Ideen (schon gar nicht seine Rassenphantasien) keineswegs geistig prägend für die DDR war (sie sah sich selbst ja in jeder Hinsicht als marxistischen Arbeiter- und Bauernstaat).
Doch das erklärt noch nicht das Scheitern dieser „Deutschen Dühringschen Republik“ (man verzeihe mir den Hohn).
Warum war die DDR als gewissermassen Vollendung des preussischen „staatskapitalistischen Staates“ nicht wenigstens wirtschaftlich erfolgreicher als der privatkapitalistische Westen?

Kurzer Exkurs zum Staatskapitalismus

Nur um eines klarzustellen: ich vertrete keineswegs die "vulgärtrotzkistische" Theorie, wonach die gescheiterten Arbeiterstaaten quasi als Bestrafung der Bürokratie als staatskapitalistische Staaten bezeichnet werden. Staatskapitalismus ist ein notwendiges Element des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus. Auch Lenin verwendete diesen Begriff, um einen Sektor der sowjetrussischen Wirtschaft zu bezeichnen, und zwar eben die gerade verstaatlichte Industrie, die im wirtschaftlichen Verkehr sowohl ins kapitalistische Ausland als auch gegenüber anderen Wirtschaftssektoren ( Kleinbauern, Kulaken, Genossenschaftssektor usw) kapitalistische Formen der Produktion eben notwendigerweise fortführen musste. Aus Sicht Lenins aber handelte es sich nur um einen Übergang (die Neue Ökonomische Politik war erklärtermassen ein notwendiger Rückschritt), aber letztlich nur deswegen, um aus einer ökonomisch stabileren Situation zum „genossenschaftlichen Zusammenschluss der gesamten Gesellschaft“ übergehen zu können (Lenins letzte und leider sehr unbekannte größere Schrift „Über das Genossenschaftswesen“).

Wenn also Staatskapitalismus ( der Arbeiterstaat – ob bürokratisch oder nicht - tritt auf dem Weltmarkt als staatlicher Kapitalist auf) ein notwendiges und unvermeidliches Element beim Übergang in den Sozialismus ist (und diese These vertrete ich sehr wohl, weil es allein schon unsinnig wäre, sie zu bestreiten), so muss trotzdem der Arbeiterstaat den Übergang zu einer Wirtschaftsform organisieren, die jenseits auch des Staatskapitalismus liegt.
Eine Aufgabe, von der Lenin zu Recht der Meinung war, dass Russland sie nicht allein schaffen könne.

Aufgabe der Umgestaltung des Apparates

Die modernsten kapitalistischen Produktionsmethoden mussten in der jungen Sowjetunion überhaupt erst noch eingeführt werden (jedenfalls in aller Breite), an auch ihre Überwindung war noch gar nicht zu denken.
Jedoch 1923 propagierte Lenin dringend und drängend:

Jetzt haben wir das Recht zu sagen, daß das einfache Wachstum der Genossenschaften für uns (…) mit dem Wachstum des Sozialismus identisch ist, und zugleich müssen wir zugeben, daß sich unsere ganze Auffassung vom Sozialismus grundlegend geändert hat. Diese grundlegende Änderung besteht darin, daß wir früher das Schwergewicht auf den politischen Kampf, die Revolution, der Eroberung der Macht usw. legten und auch legen mußten. Heute dagegen ändert sich das Schwergewicht so weit, daß es auf die friedliche organisatorische "Kultur"arbeit verlegt wird. Ich würde sagen, daß sich das Schwergewicht für uns auf bloße Kulturarbeit verschiebt, gäbe es nicht die internationalen Beziehungen, hätten wir nicht die Pflicht, für unsere Position in internationalem Maßstab zu kämpfen. Wenn man aber davon absieht und sich auf die inneren ökonomischen Verhältnisse beschränkt, so reduziert sich bei uns jetzt das Schwergewicht der Arbeit tatsächlich auf bloße Kulturarbeit.
Was könnte Lenin nur mit „Kulturarbeit“ (auch noch „friedliche organisatorische“) gemeint haben?
Vor uns stehen zwei Hauptaufgaben, die eine Epoche ausmachen. Das ist einmal die Aufgabe, unseren Apparat umzugestalten, der absolut nichts taugt und den wir gänzlich von der früheren Epoche übernommen haben. Hier ist ernstlich etwas umzugestalten, das haben wir in fünf Jahren Kampf nicht fertiggebracht und konnten es auch nicht fertigbringen. Unsere zweite Aufgabe besteht in der kulturellen Arbeit für die Bauernschaft.
Hier drückt sich Lenin nicht sehr exakt aus, die Schrift war wohl in grosser Eile entstanden. Von welchem Apparat spricht er? Offensichtlich nicht nur dem politischen, sondern auch dem wirtschaftlichen.
„Unser Apparat“ taugt nichts, schreibt er, weil er gänzlich von der früheren Epoche übernommen worden ist.
Es ist hier wichtig, den Begriff des Apparates genauer unter die Lupe zu nehmen. Einen Apparat besitzen nicht nur Staaten und Parteien, auch jeder kapitalistische Betrieb besitzt einen (Verwaltungsapparat).

Organisationsstruktur der Produktionsweise im Kapitalismus

Von Apparaten spricht man dann, wenn es sich um sogenannte Linienorganisationen oder Stab-Linien-Organisationen handelt.
Eine Linienorganisation besteht aus klaren und einheitlichen Weisungsbefugnissen auf jeder Ebene. Jeder Mitarbeiter eines Unternehmens weist eine Verbindung zu einer höheren Ebene auf. Gegenüber dieser muss sich jeder Mitarbeiter verantworten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Linienorganisation
Im Grunde hatte die junge Sowjetunion die Stab-Linien-Organisation, theoretisch vom Schöpfer der kapitalistischen Managementlehre, Henry Fayol, erst 1916 als Konzept ausgearbeitet, als damals modernste Konzeption übernommen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Fayol
Die DDR hatte im Grunde das kapitalistische Stab-Linien-System als Organisationsstruktur der Industrie vom Kapitalismus in vollem Umfang übernommen.
Hier ist ein kleiner Ausflug in die Betriebs-Organisationslehre zu unternehmen. Die Stab-Linien-Organisation wurde zu Beginn der Industrialisierung direkt und unmittelbar aus dem Militärwesen übernommen, denn dort hatte es sich im Laufe der Neuzeit als effizienteste Organisationsstruktur des Militärs erwiesen. Es definiert als entscheidendes Merkmal eindeutige Führungsfunktionen top-down, also von oben nach unten. Führungskräfte haben jeweils eine klar definierte Anzahl von Untergebenen, denen gegenüber sie weisungs-, im Militär sogar befehlsbefugt sind. Die Hierarchie einer Stab-Linien-Organisation verästelt und differenziert sich von oben nach unten. Stäbe, also Gruppen von Beratern, arbeiten hierbei jeweils einer Führungsperson zu, der Begriff Stab ist eine direkte Übernahme aus dem Militärwesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stabsabteilung
Die Stablinienorganisation stellt eine Erweiterung der Einlinienorganisation dar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stablinienorganisation
Die Stab-Linien-Organisation hat eine Reihe von Nachteilen hinsichtlich ihrer Effizienz, das bekannte und populärste Problem ist das sogenannte Peter-Prinzip.
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip
Von daher ist es nicht zufällig, dass die kapitalistischen Konzerne sich schon früh Gedanken über Alternativen zum Stab-Linien-System machten. Eine Alternative der Aufbauorganisation (= die Lehre vom Organisationsaufbau eines Betriebes) bot sich in der sogenannten Matrixorganisation an, die mindestens eine volle Hierarchieebene „einklappt“ und im Sinne kapitalistischer Verwertungsprozesse flexibler ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Matrixorganisation
Besonders grosse kapitalistische Konzerne stellen sogar mehrdimensionale Matrixorganisationen dar, was Tensororganisation genannt wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tensororganisation

Organisationsstruktur der Produktionsweise in der DDR

Zurück zur DDR und zu den (politisch) gescheiterten Arbeiterstaaten.
Weder Matrix- noch Tensororganisationen waren in der DDR (oder in anderen kapitalistisch restaurierten Arbeiterstaaten) bekannt, allein die Vorstellung, dass es eine Alternative zur Stab-Linien-Organisation geben könnte, existierte nicht. Sowjetrussische Kombinate etwa wiesen eine solch hohe Anzahl von Hierarchieebenen auf, wie sie für keinen multinationalen kapitalistischen Konzern noch tragbar gewesen wäre.

Karrenschieber und Architekten

Selbst in trotzkistischen Gruppen und Strömungen (die sich in aller Regel nicht mit solchen schnöden Dingen wie Organisation der Produktionsweise herumschlagen) existiert eine absolute Fixierung auf die Stab-Linien-Organisation, obwohl diese selbst für die mächtigsten kapitalistischen Konzerne obsolet geworden und durch ein- oder mehrdimensionale Matrixorganisationen ersetzt worden ist.
Die Vorstellung einer sozialistischen Gesellschaft erschöpfen sich meist darin, abstrakt von einer Räterepublik zu sprechen.
Damit ist aber nichts gesagt über die Organisationsform grosser industrieller Betriebe, der Basis, der Produktionsweise. Bleibt es bei der Unterscheidung von „Karrenschiebern“ und „Architekten“ (Engels) oder nicht? Und wenn nicht, durch was wird das Karrenschieber-Architekten-Linienprinzip ersetzt, und in welchem Zeitraum und mit welchen Übergangsstufen?
Gewiss ist die Forderung nach einer Räterepublik unbedingt richtig, aber ist sie auch hinreichend, um die Struktur einer sozialistischen Gesellschaft zu beschreiben?

Ich meine, dass das nicht der Fall ist.
Arbeiterräte erschienen bislang immer nur in jeweilig kurzen historischen Phasen (die vielen Beispiele zu nennen erspare ich mir), sie wurden bisher stets entweder von der kapitalistischen Konterrevolution zerschlagen oder vom bürokratischen Thermidor aufgefressen, was freilich nichts an der Frage ihrer Relevanz ändert.
Aufgabe der Räte soll sein, die kapitalistische Staatsmaschine zu zerschlagen und durch etwas zu ersetzen, das „eigentlich kein Staat mehr ist“, der immer wieder genannte „absterbende Arbeiterstaat“.

Räte und umzuwälzende Strukturen

Nun sind Räte ja letztlich nichts weiter als jederzeit abwählbare Delegierte „der Arbeiter“, aber die Frage, welches die menschlichen Grundstrukturen dieser gewählten Delegierten sind, bleibt trotzdem offen.
Gewiss, Fabriken sollen Fabrikräte wählen, militärische Einheiten Soldatenräte, aufständische Stadtteile Stadtteil-Räte, aber in allen Fällen handelt es sich um vom Kapitalismus ererbte Strukturen. Dies ist der Fall sowohl bei der Fabrik oder dem Unternehmen, der militärischen Einheit oder eines Wohnbezirks.

Aber genau diese Strukturen müssen ja umgewälzt werden, jedenfalls wenn man Friedrich Engels in seiner Polemik gegen Dühring folgt. Es darf nicht dabei bleiben, dass es für immer „Karrenschieber“ und „Architekten“ gibt (und damit Stab-Linien-Organisation als ewiges Prinzip).

Davon war die DDR allerdings weit entfernt, wie wir alle wissen. Basis und Überbau entsprachen vollständig den vom Kapitalismus ererbten Strukturen, hinkten sogar der Fortschritts-Entwicklung des niedergehenden Spätkapitalismus hinterher (Matrix- und Tensororganisation).

Das System der überlappenden Gruppen von Rensis Likert

Gibt es denn Alternativen zur Stab-Linien-Organisation, die (von Matrixorganisationen abgesehen) in der Lage wären, konstituiv die Wirtschaftsorganisation im Sozialismus zu beschreiben, darzustellen und zu konzipieren?
Die gibt es, Dr. Rensis Likert hat eine solche entwickelt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rensis_Likert
Rensis Likert ist von seiner Vita her ein ganz gewöhnlicher bürgerlicher Sozialforscher. Er beschäftigte sich damit nicht nur die Nachteile des Stab-Linien-systems, sondern auch der Matrixorganisation zu überwinden.
Er schlug vor, eine Organisationsstruktur grundsätzlich in Teams zu beschreiben und die jeweiligen Vorgesetzten (Teamleiter) in Link-Teams zusammenzufassen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Linking-Pin-Modell
zitiert von dort:
Als Kritikpunkt kann erwähnt werden, dass dieses Modell oft nur den Top-Down-Ansatz verfolgt und eine Kommunikation Bottom-Up entweder nur schwer, durch lange Verzögerungen geprägt oder gar nicht möglich ist.
Das ist sicherlich, aber auch nur teilweise, richtig, denn Likert war eben ein bürgerlicher Soziologe, der vom Standpunkt der organisatorischen Effizienz das Thema betrachtete, und unter kapitalistischen Verhältnissen ist das eben der Standpunkt des Kapitaleigentümers.
Doch die Kritik übersieht, dass Likerts Linking-Pin-Modell grundsätzlich ebenso gut in der Lage ist, Bottom-Up-Beziehungen zu beschreiben und zu strukturieren.
Wenn die Mitglieder der Link-Teams nämlich gewählte und jederzeit abwählbare Delegierte ihrer Basisteams sind, dann beschreibt das Likertsche Modell im Prinzip ein durch alle Entscheidungsebenen durchgängiges Räte-System.
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/ueberlappende-gruppen.html
In der kapitalistischen Managementlehre spielt Likerts Linkin-Pin-Modell (auch das System der überlappenden Gruppen genannt) im Angesicht der neoliberalen Offensive kaum noch eine Rolle. Likert selbst starb schon 1981. Sein Modell wirkt wie ein theoretischer Überbau, für den es noch keine wirkliche Basis gibt (ebenso wie es für Fouriers Konzept der anziehenden Arbeit im Frankreich des 19. Jahrhunderts noch keine wirkliche materielle Basis gab).
Es verhält sich damit ähnlich wie mit Ada Lovelace, die die Grundsätze des Programmierens entwickelte, noch bevor es Computer gab.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ada_Lovelace
Gewiss, Likert war kein Sozialist, aber Ada Lovelace war auch keine Programmiererin.

Sein Linkin-Pin-Modell stellt aber im Prinzip eine Metasystem dar, das sowohl Stab-Linien-Organisationen als auch „basisdemokratische“ vernetzte Gruppenmodelle gleichermassen darstellen kann, sowie alle nur denkbaren Übergänge und Zwischenstufen.

Lücke in der Theorie des Sozialismus

Generell, so möchte ich sagen, hat die gesamte Linke das schwere Erbe vom Stalinismus übernommen, sich um derartige Fragen gar nicht zu scheren (Linienorganisation reichte dem Stalinismus völlig).
Darüber soll man sich „nach der Revolution“ (gewissermassen am jüngsten Tag) erst Gedanken machen.
Auch Trotzkisten sind letztlich (in Ermangelung besserer Ideen) mit ihrer Reduktion auf die (sicherlich richtige) Räte-Forderung im Bann stalinistischer Konzepte geistig gefangen, denn es bleibt bei der Vorstellung, irgendwelche gewählten Räte würden die vorhandene wirtschaftliche Maschinierie einfach übernehmen und im Sinne „der Arbeiter“ lenken können.
Zum einen klappte das letzten Endes bei den gescheiterten Arbeiterstaaten auch nicht, zum anderen fehlt dadurch aber jede attraktive Vision für Millionen von Arbeiter auf ein besseres und erfüllteres Leben in der Arbeitswelt. Was schert den unpolitischen Durchschnittsarbeiter letztlich, ob es ein „Kapitalist“ oder ein „Sozialist“ ist, der ihm ein Drittel seines Arbeitstages kommandiert?

Wenn wir aber das Stab-Linien-Modell und ebenso seine Modifikationen durch die Matrixorganisation aber als wesentliche Strukturmodelle der kapitalistischen Gesellschaft begreifen, dann wird offensichtlich, dass sie beide ersetzt werden müssen durch Strukturmodelle, die dem Wesen des Sozialismus besser entsprechen, und seinen wesentlichen Merkmalen, das sind u.a. Vergesellschaftung der Produktionsmittel, Ausübung der politischen Macht durch die Arbeiterklasse, genossenschaftliche Ordnung, Existenzgarantie für die besitzlose Klasse, breite Demokratie der besitzlosen Klasse usw.

Wählbarkeit der Vorgesetzten

In der betrieblichen Hierarchie kann das nur bedeuten, dass letzten Endes (als Vollendung des Sozialismus) grundsätzlich alle Vorgesetzten wählbar sein müssen.
Überrascht?
Wieso?
Auch die Auflösung der konterrevolutionären Militärarmeen mit ihren Stab-Linien-Organisationen erfolgt historisch traditionell durch die Wahl der Vorgesetzten durch die Soldaten (Soldaten-Räte in Russland, Deutscland usw. am Ende des 1.WK).

Das Prinzip der Wählbarkeit der Vorgesetzten ist selbst dem Kapitalismus nicht so gänzlich fremd wie es erscheint. In der Boom-Phase der Informationstechnologie gab es durchaus Experimente verschiedener IT-Konzerne mit diesem Prinzip, freilich gegenüber einer privilegierten, weil hochqualifizierten Gruppe von Arbeitern. Freilich ging diese Wählbarkeit niemals bis in die Ebene des Top-Management.
Vereinzelt erheben auch Reformisten, wenn sie besonders mutig sind, die Forderung nach Wahl der Vorgesetzten in den Betrieben. Unter kapitalistischen Bedingungen muss eine solche isolierte Forderung natürlich notwendigerweise versanden.
Aber es ist wichtig, der Arbeiterklasse heute klar zu sagen, dass die Durchsetzung der Wählbarkeit der Vorgesetzten ein wichtiges und sehr zentrales Ziel im Sozialismus sein wird. Das wird den authentischen Sozialismus, wie wir ihn vertreten, auch sehr klar und deutlich von allen stalinistischen und post-stalinistischen Konzepten unterscheiden.
Für jedes Mitglied der Arbeiterklasse ist diese Frage sogar von höchst vitalem Interesse. Millionen leiden unter Vorgesetzten, von denen sie drangsaliert und schikaniert werden, und zu Recht werden die meisten Arbeiter sagen, es sei ihnen egal, ob ihr „kleiner Tyrann“ (Castaneda) ein Sozialist oder ein Kapitalist sei.

Demokratisierung der (vergesellschafteten) Betriebe

Wie verträgt sich die Vergesellschaftung der Produktionsmittel mit dem Prinzip der Wählbarkeit der Vorgesetzten in den Betrieben?
Unter der Bedingung, dass ein Betrieb wirklich in Gemeineigentum übergegangen ist, verschwindet dieser mögliche Widerspruch durch geeignete Maßnahmen und klare Definitionen von selbst.
Natürlich darf auch die Top-Ebene eines vergesellschafteten Betriebes keine völlige Entscheidungsfreiheit über alle wirtschaftlichen Entscheidungen haben, auch dann nicht, wenn er von der Belegschaft gewählt ist.
Manager sind von Natur aus gewohnt, Vorgaben zu erfüllen. Unter kapitalistischen Bedingungen bestehen diese Vorgaben fast immer darin, den Profit zu maximieren.
Aber das ist nicht naturnotwendigerweise so. Die Vorgabe kann etwa auch lauten, kostendeckend zu wirtschaften und zusätzlich gesellschaftliche Leistung seitens des Betriebes zu erbringen. Oder bestimmte technische Innovationen zu entwickeln. Oder Arbeitszeit einzusparen und (ohne Entlassungen) freie menschliche Arbeitskraft zu erzeugen.
Die Erfahrungswissenschaft Management-Lehre ist zwar unter kapitalistischen Verhältnissen geboren worden, aber sie besteht letztlich aus einem Sammelsurium an Methoden, die auch für die breiten Massen erlernbar sind.
Ein Ackermann zeichnet sich nicht durch eine besondere Intelligenz, sondern nur durch besondere Skrupellosigkeit aus. Es bedarf keine besonderen Intelligenz, um Management-Methoden ( z.B. Netzplantechnik, Aufgabenanalyse, Prozessanalyse) zu erlernen und anzuwenden.
Allerdings wird sich die Funktion der Management-Lehre im Sozialismus entscheidend verändern. Nicht mehr „Erzieher und Erzogene“ wird es geben, sondern eine transparente Anwendung geeigneter Methoden zur Erreichung gesamtgesellschaftlich (durch Räte) definierter Ziele.
Mit dieser Klarheit, also der Definition quantifizierbarer Vorgaben für jeden vergesellschafteten Betrieb, ist auch eine vollständige Wählbarkeit der Vorgesetzten bis in die Ebene des Top-Managements denkbar und möglich.
Idealerweise werden von den Belegschaften diejenigen Top-Manager gewählt, die am innovativsten und rationellsten die gesamtgesellschaftlichen Vorgaben durch ihre Führung realisieren. Es gäbe dann auch sicherlich so etwas wie populäre Top-Manager, was es im Kapitalismus auf die Dauer nicht geben kann (sogenannter charismatischer Unternehmensführer). So etwas ist erst im Sozialismus denkbar.

Arbeit war nicht anziehend im Arbeiterstaat

Kommen wir noch zum Thema der anziehenden Arbeit.
Es gab in der DDR-Bürokratie nicht die geringsten Ansätze, das Prinzip der anziehenden Arbeit wenigstens in Versuchsmodellen zu erforschen, noch weniger hatten, wie wir wissen, die DDR-Arbeiter auch nur eine Vorstellung davon.
Die perfekte Übernahme (sogar veralteter) kapitalistischer Organisationsprinzipien in der Wirtschaft führte dazu, dass jedes Streben der Arbeiterklasse auf finanzielle Anreize und Konsum orientiert war (womit die Bürokratie sich letztlich ihr eigenes Grab schaufelte).
Lust auf Arbeit wird nicht durch sterile Propaganda gefördert, sondern dadurch, dass den Arbeitern die Möglichkeit gegeben wird, ihren Neigungen zu folgen und ihre Leidenschaften zu entfalten.
Klar ist das etwas, was nicht innerhalb von Tagen oder Wochen zu erreichen ist, sondern sich über eine ganze Epoche erstrecken muss.
Aber weder bei der Bürokratie der DDR noch bei den Arbeitern gab es wenigstens eine Vorstellung davon.
Dabei hätte es in der DDR zumindest Möglichkeiten gegeben, das Prinzip der anziehenden Arbeit wenigstens in Teilbereichen zu untersuchen und zu erforschen. Denn bürokratischen Leerlauf und (wie es die kapitalistische Propaganda nannte) „versteckte Arbeitslosigkeit“ gab es ja sowieso. Dabei wäre auch wichtig gewesen, die Erforschung der anziehenden Arbeit nicht nur „top-down“ durch die Elite vornehmen zu lassen, sondern alle daran zu beteiligen.
„Erforschen wir, wie anziehende Arbeit und notwendige Arbeit zur Deckung gebracht werden können!“ wäre eine sinnvolle Losung gewesen.
Klar war das unter den bürokratischen Bedingungen der DDR, wo die Elite die Selbsttätigkeit der Arbeiterklasse geradezu fürchten musste, nicht möglich gewesen. Aber es sind politische Bedingungen, die das verhinderten, die materiellen Möglichkeiten bestanden sehr wohl.

Das Verhältnis von anziehender Arbeit und finanziellen Anreizen

Die neoliberale Wirtschaftsphilosophie (Mises, Hayek) geht davon aus, dass der Mensch nur durch finanzielle Anreize zu bewegen ist, nützlich (im Sinne der Kapitalverwertung) zu arbeiten. Denn nur durch Geld können die Menschen sich diejenigen Güter beschaffen, die sie zu ihrer Bedürfnisbefriedigung (zu ihrem Glück) brauchen. Teilweise befürworten sogar einige (wie Hayek) ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle, um den rein finanziellen Anreiz (für das Kapital zu arbeiten) zur vollen Entfaltung zu bringen.
Ironischerweise basierte das Weltbild der stalinistischen Bürokratie auf dem gleichen Menschenbild.
Doch der Ansatz ist falsch. Es gibt kein natürliches Bedürfnis des Menschen nach Geld, nach Tauschmittel. Nicht nur kann man Geld nicht essen, wie schon die Beatles sangen, auch Liebe kann man mit Geld nicht kaufen.
Charles Fourier wies die Vielfältigkeit der Leidenschaften auf: nicht nur sinnliche Konsumlust (bei ihm durchaus positiv bewertet) ist es, was sie antreibt, sondern auch der Wunsch nach sozialen Kontakten, nach Freundschaften, nach Austausch, nach Kultur, nach Liebe, nach Sexualität, nach Anerkennung, nach ehrgeizigem Erreichen selbst gesteckter Ziele usw usw.
Ein natürliches Bedürfnis nach Geld (Tauschmittel) aber gibt es nicht, Geld ist stets das Mittel, um sich benötigte Dinge oder Dienstleistungen zu kaufen.

Von daher ergibt sich, dass die Rolle des Geldes notwendigerweise sinken muss, wenn die gesellschaftliche Organisation durch ihre Struktur und Funktionsweise die Möglichkeit bietet, die Bedürfnisse zu befriedigen und den eigenen Neigungen zu folgen, auch wenn man dazu nicht Dinge oder Dienstleistungen kaufen muss.

Von daher ergibt sich durchaus eine Polarität zwischen anziehender Arbeit und Arbeit aufgrund finanziellen Anreizes im Sozialismus. Die Arbeit aufgrund des finanziellen Anreizes ist in jeder Hinsicht ein Erbe des Kapitalismus, geboren letztlich aus dem Arbeitszwang aufgrund existenzieller Not.
Die DDR, die sich ausschließlich auf Arbeitszwang und finanziellem Anreiz verließ und die anziehende Arbeit in keiner Weise beachtete, war deshalb auf Gedeih und Verderb an den Kapitalismus gekettet, was letztlich zu ihrem Untergang führte.

Im Unterschied zum gescheiterten Arbeiterstaat DDR (denn ein – bürokratisch entsetzlich deformierter – Arbeiterstaat war sie schon) wird ein sozialistischer Staat der Zukunft alles tun, um das Gewicht der anziehenden Arbeit gegenüber der Arbeit aufgrund finanzieller Anreize zu stärken. Klar wird es gerade in der Anfangsphase nicht anders gehen als auch mit dem Mittel des finanziellen Anreizes zu arbeiten. Doch der zentrale Anreiz (!) dieses wahrhaft sozialistischen Arbeiterstaates muss es sein, der anziehenden Arbeit immer breiteren Raum zu schaffen, von kleinen Ansätzen angefangen, bis hin zu grossen komplexen Organisationen (basierend auf dem Prinzip der Fourierschen Arbeitsbörse), die den Tätigkeitsdrang der Menschen nützlichen und notwendigen Arbeiten zuführt.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Übernahme bereits veralteter kapitalistischer Organisationsmethoden und die völlige Ignorierung des Prinzips der anziehenden Arbeit ursächlich dafür war, dass die DDR-Arbeiter trotz intensivster Propaganda der stalinistischen und poststalinistischen Eliten sich mehrheitlich mit diesem Staat nicht identifzierten und in der kapitalistischen Restauration mit ihren Konsumversprechen letztlich das kleinere Übel sahen.
Dies hatte aber seinen Grund letztlich darin, dass die DDR in allen ihren Strukturmerkmalen von den Organisationsstrukturen und Methoden des Kapitalismus geprägt war (selbst wenn es leicht abgeschwächt war) und ein Übergang zu einer höheren Stufe noch nicht einmal angedacht war.

Arbeitszwang und finanzieller (Konsum-)Anreiz hatten sich deswegen durchgesetzt, weil die DDR gar keine Alternative dazu anzubieten hatte. Jede denkbare Alternative hätte das Monopol der Bürokratie in Frage gestellt. So beging sie politischen Selbstmord, indem sie sich den restaurativen Interessen des kapitalistischen Westens bedingungslos unterwarf. Die Arbeiterklasse der DDR zu mobilisieren, schon gar nicht für deren eigene Interessen, dazu war sie nicht in der Lage. Wesentliche Träger der Restauration gingen unmittelbar und direkt aus Fraktionen der Bürokratie hervor (vor allem die Kirchen und die Ost-CDU).
Diese erwiesen sich als erfolgreiche Chamäleons und gingen bruchlos von der poststalinistischen in die kapitalistische Bürokratie über, wobei als herausragende und durchaus typische Repräsentanten dieses Typ Merkel und Gauck genannt seien.

NACHTRAG 19.2.2012
Zum Thema Wählbarkeit der Vorgesetzen sei auf das sogar im kapitalistischen Maßstab überraschend erfolgreiche SEMCO-System verwiesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Semco_System
Hierbei ist bedeutsam, dass SEMCO (eine AG bzw S.A.) auf dem Markt als ein durchaus rein kapitalistisches Unternehmen funktioniert. Auch ist der faktische Inhaber des Unternehmens, Ricardo Semler, nichts anderes als ein besonders kreativer Angehöriger seiner Klasse.
Aber dass ein rein kapitalistischer Betrieb das Prinzip der Wählbarkeit der Vorgesetzten nicht nur umgesetzt, sondern mit wirtschaftlichem Erfolg durchgesetzt hat, zeigt, dass das Prinzip der Wählbarkeit aller Vorgesetzten erst recht in einem sozialistischen (vergesellschafteten) Betrieb erfolgreich umgesetzt werden könnte. Auf den Betrieb bezogen würde die Gesamtgesellschaft, repräsentiert durch die Institutionen der Räterepublik, die Rolle des Unternehmers bzw der Anteilseigner einnehmen und die die allgemeinen Richtlinien und Strategien des Betriebes bestimmten und am besten auch quantitativ festlegen.
In diesem Rahmen würde die Wählbarkeit der Vorgesetzten tendenziell eine an den entsprechenden Richtlinien und Strategien orientierte effiziente Führungsstruktur hervorbringen.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Donnerstag den 16. Februar 2012, 10.30 Solidaritätskundgebung für Adnan Khader

Der 33-jährige Palästinenser Adnan Khader befindet sich seit 61 Tagen in Hungerstreik, um gegen seine Administrativhaft (ohne Anklage, Aussicht auf ein Gerichtsverfahren oder anwaltlichen Beistand, ohne Besuchsrechte) und gegen seine unmenschliche und entwürdigende Behandlung durch die israelische Besatzungsbehörde und Polizei zu protestieren, die massiv gegen die Genfer Konvention für das humanitäre Völkerrecht verstoßen.

Adnan Khader befindet sich derzeit im Krankenhaus, ans Bett gefesselt und es wird ihm, wie jegliche anderen Rechte, eine unabhängige medizinische Untersuchung verweigert. Die israelischen Behörden ignorieren seinen lebensbedrohlichen Zustand und verstoßen damit gegen internationale Richtlinien (Ärzte für Menschenrechte in Israel; Addameer).

Adnan Khader ist nur einer von Tausenden palästinensischen Gefangenen (darunter viele Kinder und Jugendliche), die unter schlimmsten Haftbedingungen in israelischen Gefängnissen sitzen und jahrelang auf ihre gerichtliche Verfahren warten.

Wir, die „PalästinenserInnen gegen Apartheid“, verurteilen auf das Schärfste das Vorgehen der israelischen Besatzungsbehörden und fordern die deutsche Regierung und die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf Israel auszuüben, bevor es spät wird.

Wir rufen alle Menschen auf, die sich für die universalen Menschenrechte einsetzen, sich uns anzuschließen und mit den politischen palästinensischen Gefangenen zu solidarisieren, um Adnan Khader eine Stimme und ein Leben in Freiheit und Würde zu geben.

PalästinenserInnen gegen Apartheid, Berlin

Mehr Informationen finden sich hier:
http://www.greenleft.org.au/node/50040
http://www.haaretz.com/print-edition/features/otherwise-occupied-for-the-sake-of-his-dignity-1.411281

Nachtrag
Adnans Anwälte haben inzwischen einen Kompromiß mit den israelischen Behörden ausgehandelt. Adnan bleibt bis zum 17.April in Adminstrativhaft und wird dann freigelassen. Er hat daraufhin seinen Hungerstreik abgebrochen.

Quelle:
http://www.aljazeera.com/news/middleeast/2012/02/201222113016367480.html

"Völkerbund" von Brüssel

Vor 85 Jahren wurde die Liga gegen Imperialismus gegründet...

Von Nick Brauns

Quelle: www.marxismus-online.eu

Mörderische Wölfe

Hintergrund: Türkische Faschisten machen auch in der Bundesrepublik mobil gegen Kurden und Linke...

Von Nick Brauns

Quelle: www.marxismus-online.eu

Schwierigkeiten mit dem Trotzkismus

Der Wirtschaftshistoriker Herbert Meißner hat im Berliner Verlag wiljo heinen 2011 das Buch “Trotzki und Trotzkismus gestern und heute. Eine marxistische Analyse” veröffentlicht.

Seinem Anspruch wird das Buch nicht gerecht. Dieter Elken hat hierzu eine Rezension des Buchs geschrieben...

Quelle: www.marxismus-online.eu

Donnerstag, 9. Februar 2012

Kurdistan-Komitee Berlin: Info-Veranstaltung

Infoveranstaltung zu „Grauen Wölfen“ und der türkischen Rechten[http://kurdistan.blogsport.de/2012/02/04/arab-tresen-zu-grauen-woelfen-und-der-tuerkischen-rechten/]

Am 10.Februar wollen wir uns am Tresen der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin[http://arab.blogsport.de/] (ARAB) mit der Geschichte, Ideologie und Strukturen der rechtsradikalen türkischen Grauen Wölfe (Bozkurts), MHP und deren Abspaltungen beschäftigen. Der Historiker und Türkeikenner Dr. Nick Brauns wird über die Entstehung und Entwicklung der türkischen Rechten referieren und dabei ein besonderen Augenmerk auf die Rolle der MHP im Bürgerkrieg gegen die revolutionäre Linke Ende der 1970er Jahre und im Konflikt mit der kurdischen Befreiungsbewegung ab Ende der 1980er Jahre legen. Desweiteren wollen wir ein Blick auf die Aktivitäten und Strukturen der türkischen Rechten in der BRD und Europa werfen, die in den letzten Jahren erstarkt sind und immer häufiger mit rassistischen Übergriffen auf Kurd_innen und Armenier_innen auf sich aufmerksam machen. Im Anschluss türkische, kurdische und internationale antifaschistische Lieder, letzte Infos zu Dresden und den Protesten gegen die Entführung Öcalans, Getränke und Videosclips über aktuelle linke Protestbewegungen in der Türkei und weltweit.
Vortrag und Diskussion zur türkischen Rechten mit Dr. Nick Brauns (junge Welt)
10.Februar | 20:30 | Zielona Gora | Grünberger Str.72

Demonstrationen: Freiheit für Öcalan – Frieden für Kurdistan[http://kurdistan.blogsport.de/2012/02/05/freiheit-fuer-oecalan-frieden-fuer-kurdistan/]

Am 15.Februar 1999 wurde der kurdische Politiker Abdullah Öcalan von türkischen Geheimdienstagenten aus Kenia gekidnappt. Seitdem wird er von der Türkei auf der Gefängnisinsel Imrali gefangengehalten. Eine Lösung des kurdischen Konfliktes wird es ohne Öcalan, den Millionen von Kurdinnen und Kurden als ihren Repräsentanten sehen, nicht geben. Deshalb rufen kurdische Vereine am Samstag den 11.Februar zu einer Demonstration unter dem Motto „Freiheit für Öcalan – Frieden für Kurdistan“ in Berlin auf und am 18.Februar zu einer internationalen Grossdemonstration nach Straßbourg.

Samstag | 11.Februar | 16 Uhr | U-BHF Wittenbergplatz Berlin

Samstag | 18.Februar | 10 Uhr | Strassbourg

Mittwoch, 25. Januar 2012

Pinheirinho von der Riot Police gestürmt - Tote und Verletzte!

Was und wo ist Pinheirinho?
http://auroranews.twoday.net/stories/solidaritaet-mit-den-obdachlosen-und-landlosen-von-pinheirinho-in-bras/
siehe auch (englisch):
http://www.litci.org/en/index.php?option=com_content&view=article&id=1950:pinheirinho-the-largest-urban-settlement-in-latin-america-has-been-severely-repressed&catid=78:statement-iwlfi-europe&Itemid=65
(spanisch)
http://www.litci.org/declaraciones/740-declaracion-litci-europa/2992-pinheirinho-la-mayor-ocupacion-urbana-de-america-latina-esta-siendo-duramente-reprimida
Pinheirinho wurde am 22.1.2012 von der Riot Police gestürmt:

Bilder des brasilianischen Fernsehens:

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Bilder, die das Fernsehen nicht zeigte:

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vom 13.1.2012:

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vom 11.1.2012

Dienstag, 24. Januar 2012

Mahnwache am 26.01. gegen Afghanistan-Mandatsverlängerung

Mahnwache anlässlich der Beschlussfassung im Bundestag zur Verlängerung des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan am Donnerstag, dem 26. Januar 2012, von 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr am Brandenburger Tor (Westseite, Platz des 18. März).

Mit einer Aktion und auf Transparenten wird die Friedensbewegung an die Toten des Afghanistan-Krieges erinnern, die Kosten des Krieges summieren und die Forderung erheben, die Truppen sofort und bedingungslos aus Afghanistan abzuziehen. Bei der Mahnwache werden die bisher gesammelten weit über 100.000 Unterschriften "Den Krieg in Afghanistan beenden -- zivil helfen!" präsentiert.

Der Truppenrückzug aus Afghanistan ist nicht die Lösung der Probleme, aber er ist die notwendige Voraussetzung für eine politische Lösung. Deshalb: Truppen raus jetzt und nicht erst 2014! Trotzdem will die Bundesregierung am 26. Januar vom Bundestag den Einsatz der Bundeswehr verlängern lassen.
Das nun vorliegende Mandat für die Kriegsverlängerung bis Anfang 2013 sieht eine winzig kleine Reduzierung des Bundeswehrkontingents um gerade einmal 100 Soldaten vor, bemerkt der Bundesausschuss Friedensratschlag. Laut Antrag der Bundesregierung werden im kommenden Jahr "bis zu 4.900 Soldatinnen und Soldaten mit entsprechender Ausrüstung eingesetzt". Derzeit sind es noch 5.000 Soldaten. Optional wird in der Begründung des Antrags eine weitere Verkleinerung des Kontingents auf 4.400 Soldaten als Ziel genannt, allerdings nur, "soweit die Lage dies erlaubt". Der Abzug der 100 Soldaten soll durch "Auskämmen" erfolgen, d.h. ohne Substanz- bzw. Kampfkraftverlust. Außerdem ist die Bundesregierung bestrebt, im zweiten Halbjahr 2012 vier fabrikneue Kampfhubschrauber TIGER einsetzen zu wollen. Dies würde die Kampfkraft erheblich steigern. Mit anderen Worten: Der Krieg in Afghanistan wird mit verstärkten Mitteln fortgesetzt. Eine Ausstiegsperspektive ist nicht in Sicht. Der vorliegende Antrag ist eine Mogelpackung und dient lediglich der Beruhigung der Bevölkerung, die den Kriegseinsatz nach wie vor mehrheitlich ablehnt.

Die Friedensbewegung antwortet auf die neuerliche Kriegsfortsetzung mit ihrer alten, aber nach wie vor aktuellen Forderung: Sofortiger, bedingungsloser und vollständiger Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Erst ohne Militär kann zivile Hilfe, die ebenfalls von allen Parteien versprochen wird, in größerem Umfang in Afghanistan geleistet werden. Ziviler Aufbau im Krieg ist eine Unmöglichkeit.

Wer es zeitlich einrichten kann, komme bitte zur Mahnwache am Brandenburger Tor!

Montag, 23. Januar 2012

Abschiebepraxis in der BRD

Manchmal bringt auch die bürgerliche Presse interessante Artikel, hier eine Filmdokumentation zum tödlichen Schicksal von Wadim K., einem jungen Russen aus Lettland, der an seiner Staatenlosigkeit verzweifelte und Selbstmord beging.

Ohne Eltern abgeschoben - von Hamburg in den Tod getrieben

Kritische Thesen zu "Unsere Zukunft ist die neue Welt, der Kommunismus !"

19 kommunistische (ich meine: poststalinistische) Jugendorganisationen in Europa haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, darunter die SDAJ - Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend.
http://kritische-massen.over-blog.de/article-unsere-zukunft-ist-die-neue-welt-der-kommunismus-97710562.html
Bei aller Zustimmung zur Überschrift kritische Thesen zum Inhalt.

Ich übergehe alle Passagen, denen ich zustimmen kann, um auf die für mich wesentlichen Punkte zu kommen.

1. Ich bestreite explizit die Charakterisierung der ehemaligen Ostblockstaaten als "sozialistisch" und verweise darauf, dass ein Lenin schon klargestellt hat, dass von Sozialismus nicht gesprochen werden kann, wo Arbeiter und Bauern als Klassen fortdauern, von der Existenz der parasitären Bürokratie ganz zu schweigen.
2. Die Diskreditierung der Begriffe Sozialismus und Kommunismus ist nur zu einem Teil Ergebnis der ohnehin konstanten imperialistischen Medienmaschine (Wahrnehmungsmanagement), zum anderen Produkt der realen sinnlichen Erfahrung eines bürokratischen Zwangssystems durch Millionen Menschen.
3. Es ist falsch, die Gesellschaftsstufe des Sozialismus auf Verstaatlichung der Schlüsselindustrien und die grundlegende Existenzsicherung der Arbeiterklasse zu reduzieren (Garantismus), wenn auch beide Elemente wesentliche Bestandteile des Sozialismus sind. Weitere wichtige und notwendige Bestandtteile einer sozialistischen Gesellschaft sind ein Staatsaufbau (eines absterbefähigen Arbeiterstaates) auf der Basis von Räten zum einen (und kein Krypto- und Pseudoparlamentarismus, wie er die stalinistischen Regime auszeichnete), sowie der "genossenschaftliche Zusammenschluss der gesamten Gesellschaft", wie es Lenin in seiner letzten grossen Schrift dringend anmahnte. Hinzu kommt noch, dass im Sozialismus erste und fundamentale Schritte zur Ersetzung des kapitalistischen Arbeitszwangs durch ein gesamtgesellschaftliches System anziehender Arbeit erfolgen MUSS. Wer es nicht glaubt, dem sollte Engels aus dem Grabe heraus noch den Anti-Dühring um die Ohren schlagen, denn die stalinistischen Staaten ähnelten nicht zufällig den "Sozialismus"-Vorstellungen eines Karl Eugen Dühring bis zum Verwechseln. Zufall?
4. Der Text spricht von einer Konterrevolution 1991. Dieser Einschätzung der Geschehnisse stimme ich durchaus zu, erlaube mir aber zu fragen, wer der Träger dieser Konterrevolution war. Eine auswärtige Intervention ist es ja nicht gewesen. Der Text schweigt sich darüber peinlich aus, und zwar aus gutem Grunde. Die poststalinistische Bürokratie selbst nämlich, auf die sich die Poststalinisten ausserhalb der "sozialistischen Sphäre" immer so enthusiatisch stützten, diese selbst war der Träger der Konterrevolution. Die Ironie dabei ist auch noch, dass gerade die Existenz dieser Bürokratie von den Stalinisten und Poststalinisten stets bestritten wurde. Demnach hätte also ein "Nichts" die Konterrevolution gemacht, oder wie? Und Jelzin, die Oligarchen und diese ganzen Figuren wären vom Mars gekommen oder aus einem Paralleluniversum oder was? Womit durch die wirklichen Ereignisse im übrigen die klassische These Leo Trotzkis vom grundsätzlich konterrevolutionären Charakter der stalinistischen Bürokratie schlagend bewiesen ist. Wie reden die Poststalinisten sich da raus? Hat ein "Nichts" die Konterrevolution vollzogen, waren es gar "imperialistisch verhetzte" Sektoren des Proletariats, der Weihnachtsmann oder was? Welcher Klasse/Kaste/Schicht gehörten denn die Gorbatschow, Jezin, Oligarchen, Putins usw denn nun an? Dem Proletariat? Der Bauernschaft? Einer durch magische Kräfte in die Sowjetunion hineimgebaemten "geistigen" Bourgeosie?
Nein, der Text spricht einer Konterrevolution "von innen und von oben".
Also?
5. Auch sonst strotzt der Text von gravierenden Abweichungen von den grundlegenden Ideen von Marx und Engels. Es ist definitiv falsch von einer "sozialistisch-kommunistischen Gesellschaftsformation" zu sprechen. Wie bitte, höre ich da fragen.
Vielleicht mal ausser den Buchtiteln auch die Inhalte lesen und vor allem verstehen. Von Marx und Engels wird nämlich MINDESTENS eine Unter- und eine Oberstufe unterschieden (wobei die Unterstufe meist als "Sozialismus" und die Oberstufe als "Kommunismus" bezeichnet wird. Die Aufgabe der Unterstufe ist die Vergesellschaftung der Produktionsmittel (unter Kontrolle der Klasse und nicht einer Bürokratie), die Existenzsicherung der proletarischen Klasse und die schrittweise Aufhebung der Klassen. Die Aufgabe der Oberstufe aber ist die vollständige Ersetzung der Lohnarbeit durch ein gesellschaftliches System der anziehenden Arbeit und die vollständige Abschaffung der Überreste der kapitalistischen Arbeitsteilung (Lohnsklaverei, Arbeitszwang).
Diese Durcheinandermengung von Sozialismus und Kommunismus ist nicht zufällig durch den Poststalinismus, denn nach dessen Logik (welche als Logik der subjektive Ausdruck der objektiven Interessen der untergegangenen bzw zur Neo-Bourgeosie transformierten Bürokratie ist) stellt die bürokratische Form eines "Arbeiterstaates" je ebenso das "Ende der Geschichte" dar wie der Neoliberalismus für die Apologeten des Spätkapitalismus.
Also: es ist grundfalsch, Sozialismus und Kommunismus als Gesellschaftsformation durcheinander zu werfen, weil damit wichtige Aufgaben der sozialistischen und die Wesensmerkmale der kommunistischen Gesellschaftsformation unterschlagen werden. Der in allen wesentlichen Punkten einem Dühringschen "Staatssozialismus" entsprechende bürokratisch bis zum logischen Ende (der Konterrevolution) degenerierte ehemals revolutionäre Arbeiterstaat in Russland stellt eben NICHT das "Ende der Geschichte" dar, welches einfach nur noch mal "wiederholt" werden muss.
6. Ziemlich dumm und platt ist auch die Behauptung, die "Macht" gehöre "entweder der arbeitenden Klasse oder der Klasse der Kapitalisten".
Ganz nach der Devise, es gibt nur Zweibeiner und Vierbeiner und "Vierbeiner guuut, Zweibeiner schleecht".
Unmarxistischer Blödsinn.
Welche Macht?
Die politische etwa? Und was ist mit typischen Erscheinungsformen bürgerlicher Herrschaft wie Bonapartismus, Militärdiktaturen, Faschismus usw., wo wesentliche Teile der ökonomisch dominierenden Klasse von der politischen Macht ausgeschlossen sind.
Die gewohnheitsmässige Marotte der Bürokratie, sich immer und stets selbst an die Stelle der Arbeiterklasse zu setzen, kommt wieder zum Vorschein.
"Entweder Kapitalismus oder wir".
War der Zusammenbruch der nach Dühringschen Prinzipien funktionierenden DDR durch das passive Votum der Arbeiterklasse des "Arbeiter- und Bauernstaates" keine Lehre?
Poststalinisten werden das bestreiten (denn nach ihrer Ansicht gibt es keine parasitäre Bürokratie, gab es niemals eine und die Konterrevolution 1991 kam vom Sirius oder von der Wega), aber das ist genau das, was die Mehrheit der Arbeiterklasse (zugegeben: vom bürgerlichen Wahrnehmungsmanagement bearbeitet) konstant annimmt, wenn in solcher Weise undifferenziert von "Sozialismus" und "Kommunismus" gesprochen wird.
Sozialismus/Kommunismus = Herrschaft einer kulturell und politisch weitgehend autoritären bis totalitären Bürokratie nach bestem preussischen Muster.
(Übrigens wäre auch Ferdinand Lasalle durchaus an getan gewesen von der DDR)
Ein "subjektiver Faktor", gewiss.
Aber dieser subjektive Faktor ist entscheidend für die Lösung der Führungskrise des Proletariats (dessen kollektives Bewusstein gegenwärtig noch vollständig von der bürgerlichen Medienmaschinerie kontrolliert wird).

Durch das pure Wiederkäuen der stalinischen und poststalinistischen Ideologie wird diese Führungskrise nicht gelöst, sondern nur durch die Erneuerung und Erweiterung des Marxismus angesichts der gavierenden Erfahrungen.

Samstag, 21. Januar 2012

Solidarität mit den Obdachlosen und Landlosen von Pinheirinho in Brasilien!

ungekürzte Übernahme einer Mail-Aussendung:
----------------------------------------------------------------------------
Internationale Solidarität mit dem Widerstandskampf der Obdachlosen und Landlosen von Pinheirinho in Brasilien
INTERNATIONALE SOLIDARITÄT GEFRAGT:
Protestiert gegen die Zwangsräumung von Pinheirinho!
Die Landbesetzung von Pinheirinho ist gleichbedeutend mit dem Kampf für anständige Wohnungen in Brasilien!


In Februar 2004 lagerten 500 obdachlose Familien auf dem Grund und Boden des in Bankrott gegangenen Unternehmens „Selecta Handel und Industrie“ in der Stadt São José dos Campos, im Paraiba-Tal, Bundesstaat São Paulo, in Brasilien, und bezeichneten dieser Landbesetzung als Pinheirinho.
Der Eigentümer von Pinheirinho, Naji Nahas, der im Rahmen der Operation der Bundespolizei Satiagraha verhaftet wurde, ist ein Spekulant in der Finanzbranche. Er befindet sich auf Bewährung und verteidigt sich vor dem Gericht in Freiheit. Im Juni 1989, hat er als Eigentümer des in Bankrott gegangenen Unternehmens „Selecta Handel und Industrie“ einen ungedeckten Scheck in Höhe einiger Millionen Dollar ausgestellt, um durch einen Front-Mann an der Börse von Rio de Janeiro verkaufte und bald wieder gekaufte Aktien zu bezahlen. Das Ergebnis war der Einbruch der Börse. Kürzlich wurde er mit Daniel Dantas, dem Eigentümer der Opportunity Bank, und zusammen mit dem ehemaligen Bürgermeister von São Paulo, Celso Pitta, verhaftet. Sie wurden wegen der Verbrechen der Geldwäsche, Missmanagement, Steuerhinterziehung, Bandenbildung, Bestechung und Insiderhandel mit Finanztransaktionen verklagt.
Vor diesem Hintergrund entwickelte sich die Bewegung zum Wohnungsbau in der Landbesetzung von Pinheirinho. Diese Besetzung, die heute 1.600 Familien bzw. circa 6.000 Menschen umfasst, hat bereits sieben Jahre überstanden und fordert das, was in der Brasilianischen Verfassung von 1988, in der Satzung der Gemeinde und in der Bauleitplanung der Stadt verankert ist: Das Recht auf Wohnung.
Das Gebiet von Pinheirinho gehörte zur Konkursmasse der Bankrott gegangenen Selecta-Gruppe des Investors Naji Nahas und hat Schulden in Höhe von $ 15.000.000 bei der Stadt São José dos Campos.
Allerdings hat der Bürgermeister der Stadt São José dos Campos - einer Stadt mit 636.298 Einwohnern und dem sechst größten BIP des Bundesstaates São Paulo, dem achtzehnten größten Brasiliens – nicht als Hauptziel, die Legalisierung dieser Landbesetzungen vermittels ihres Einschlusses ins Programm „Cidade Legal (Stadt im Einklang mit dem Gesetz)“.
Vielmehr kriminalisiert er den Kampf um die eigene Wohnung der BewohnerInnen von Pinheirinho.
So werden die LandbesetzerInnen von Pinheirinho (Maurer, Metallarbeiter, Hilfskräfte - Menschen, die um 5 Uhr aufstehen, um in die Arbeit zu gehen - und ihre Familien) durch die bevorstehende Abschiebung anhand einer einstweiligen Verfügung mit der Zwangsräumung bedroht.

Was ist das Pinheirinho?

Mit fast 6.000 Menschen, die 1,3 Millionen Quadratmeter Land besetzen, zeigen die BewohnerInnen von Pinheirinho in der Praxis, dass sie vom ersten Moment der Gründung der Landbesetzung an mit dem Ziel handeln, angemessene Wohnungen für ihre Familien zu erreichen.
Die Besetzung ist nicht das Ergebnis der Summe einzelner Initiativen, welche in einer leider allzu dichten Nachbarschaft dazu führen würde, dass viele BewohnerInnen pro Quadratmeter im Rahmen von Straßen mit komplexem Layout, die ein Hindernis für sanitäre Einrichtungen, Abwasser, Trinkwasser, etc. sein würde, leben müssten.
Stattdessen wirkt die Movimento Urbano dos Sem Teto (MUST: Stadtbewegung der Obdachlosen) plangemäß in dieser Landbesetzung.
Die architektonische Typologie für die Wohnungen ist von 250 Quadratmetern pro Familie. Die Blöcke sind aus zwei Reihen von Wohnungseinheiten. Straßen von etwa 12 Metern im Durchschnitt. Ein Verkehrssystem, das im Ganzen die Straßen parallel hält.
In der Besetzung gibt es Bereiche des öffentlichen Nutzens, ein Schuppen dient als Hauptsitz für die Nachbarschaft und freie Räume für Kindergärten, Gesundheitswesen, Kirche, etc.
In vielen Landstücken der Familien ist es üblich, Gärten zu finden, die helfen, die Nahrungsnachhaltigkeit der eigenen oder anderen Familie zu erreichen.
Die Besetzung ist heute in einem Konsolidierungsprozess: Langsam wurden die alten Hütten aus vergänglichem Material (Holz, Kunststoff, Blechform) durch dauerhafte Materialien (Beton und Mauerwerk) ohne Hilfe der Gemeinde- oder Landesregierung oder sogar des Bundes ersetzt.
Das Pinheirinho ist kein Slum oder ein Viertel vollgestopft mit hoher Wohnungsdichte. Das Pinheirinho ist ein Produkt des geplanten Kampfes für den Wohnungsbau.
Verglichen mit den architektonischen Typologien des Regierungsprogramms „Minha Casa Minha Vida“ (Mein Haus, Mein Leben) bietet die Gegend Pinheirinho viel mehr als würdig zu betrachtende Grundstücke.
So bieten zum Beispiel die meisten Wohnungen des Regierungsprogramms im Durchschnitt 60 Quadratmeter Grundstück. Das Angebot für Familien in Appartements ist von 40 bis 50 Quadratmeter (2 Schlafzimmer, Bad, Küche, Wohnzimmer) in Blöcken von Gebäuden bis zu 5 Etagen ohne Aufzug.
Welches ist das Hindernis, wonach das Regierungsprogramm „Mein Haus, Mein Leben“ nicht ähnliche Bereiche oder mindestens 120 Quadratmeter Grundstück bieten kann?
Das Hindernis ist der Wert des Bodens.
Die Spekulanten des städtischen oder ländlichen Bodens nutzen jedes zur Verfügung stehende Mittel, um außer dem Nutzungswert der Wohnungen den Aufwertungsgewinn zu erwerben, die die kollektive Behausung schafft.
Sie verhindern die Wohnungsbeschaffung, in dem sie den Besitz des Grundes und Bodens kontrollieren, um auf den besten Zeitpunkt des Verkaufs zu warten, wodurch die künstliche Knappheit von Land in Brasilien erzeugt wird.
Das Pinheirinho ist der Weg, dem viele Obdachlose in Brasilien folgen sollten, weil die städtische Reform eine Aufgabe ist, die noch nicht durch die lokalen und nationalen Regierungen durchgeführt worden ist. Die statistischen Daten über das Defizit an sozialen Wohnräumen steigen progressiv mit der wachsenden sozio-ökonomischen Ungleichheit in Brasilien. Ein paar sind immer reicher, während die überwiegende Mehrheit verarmt. Insbesondere das Grundstück von Pinheirinho hängt mit dieser Realität zusammen.

Die Vernachlässigung der Gemeinde von São José dos Campos

Die Obdachlosen- und Landlosen-Organisationen von Brasilien erlauben, dass die obdachlosen und landlosen ArbeitnehmerInnen sich aktiv an der Forderung und der praktischen Umsetzung ihrer Rechte beteiligen, die bereits auf dem Papier bestehen. Die Besetzung ist eine direkte Konsequenz der Verwaltungsvernachlässigung der Gemeinde von São Jose dos Campos, heute unter der Führung von Eduardo Cury (PSDB: Neoliberale-Sozialdemokratische Partei Brasiliens), die seit der Aufnahme des Leitplans für Wohnungsbau im Jahr 2006 Pinheirinho nicht ins Verfahren zur Landlegalisierung eingeschlossen hat.
Die Gemeinde lehnt die Verwendung der Rechtsmechanismen ab, die ein Grundstück als eine urbane Leere kategorisieren könnte, die vorbehaltlich einer Erklärung und Abgrenzung als Sondergebiet sozialen Interesses sein würde. Inzwischen erwartet sie die Klage der Zwangsräumung und weigert sich, die Familien der Landesbesetzer als Subjekte des Rechts auf Wohnen zu betrachten, indem sie ein Grundstück besetzen, die für den sozialen Wohnungsbau möglicherweise benutzt werden kann. So sind die armen BewohnerInnen kriminalisiert, weil das individuelle Grundeigentumsrecht anstatt der sozialen Funktion des Eigentums über ein verlassenes und deaktiviertes Grundstück vorherrscht. Auf der anderen Seite überträgt die Gemeinde ihre Verantwortung auf die Landes- bzw. Bundesregierung unter dem Vorwand, dass sie nicht genügend öffentliche Gelder hat, um vorab die Siedlung zu legalisieren.
Die Landnutzung des größten Teils der Region von Pinheirinho ist für das Wohnen bestimmt, aber die Gemeinde behauptet, dass die Landnutzung der Besetzung industriell wäre, als ob das Unternehmen „Selecta Handel und Industrie“ immer noch tätig wäre. Das Unternehmen Selecta hat 1989 Konkurs eröffnet. Seitdem zahlt sie der Gemeinde keine Steuern mehr. Das Grundstück wurde aufgegeben. Die urbanen und die ländlichen Grundsteuern waren ebenfalls seitdem nicht bezahlt. Die Gemeinde konnte die Aufgabe in Verbindung mit den Bedürfnissen der vorrangigen Nutzung des Grundstücks als sozialen Wohnungsbau setzen, die nachträglich legalisiert werden könnte.
Pinheirinho befindet sich inmitten von Wohngebieten.
Der Wohnungspark União und das Feld der Alemães sind die profiliertesten Stadtviertel. Auch die Landesregierungen hat dort Wohnungen gebaut und beabsichtigt weitere zu bauen. Das Grundstück, welches das Unternehmen Selecta besaß, hatte keine funktionale Verwendung von Industriestandards zur Zeit der Besetzung. Folglich kann es als Sondergebiet sozialen Interesses kategorisiert werden. Außerdem ist es mit anderen Bezirken benachbart und kann zu einer besseren Nutzung der bestehenden Infrastrukturen beitragen, da es ein ausreichend großes Gebiet hat, das Teil des Problems des Wohnungsdefizits der Stadt lösen kann.
Die Gemeinde hätte die progressive Grundsteuer anwenden können, um den Prozess der Enteignung gegen Selecta oder deren Gläubiger zu beschleunigen und die Legalisierung von Pinheirinho vorzunehmen. Die Besetzungsbewegung hätte technische Unterstützung erhalten können, um die Wohnungen des Stadtviertels zu verbessern bzw. auszubauen, aber nichts dergleichen ist passiert.
Die Gemeinde weigert sich, die Infrastruktur von Pinheirinho - angeblich aus Mangel an Mitteln - durchzuführen. Aber sie verwendet nicht die Zahlungsoptionen, die den Besitzern der verschuldeten Grundstücke der Gegend eingeräumt wird, um ihren Haushalt zu festigen und die Siedlung zu fördern.
Die Gemeinde von São José dos Campos führt dazu an, dass die soziale Funktion des Eigentums im Dienst der Großgrundbesitzer ist. Diese wollen Gewinn mit der Spekulation der Landnutzung erwerben. Die Zwangsräumung, die die Gemeinde gegen die BewohnerInnen von Pinheirinho erreichen will, begünstigt nur die Immobilien-Spekulanten, die nur das Grundstück des in Konkurs gegangenen Selecta haben wollen, sie träumen vom Gewinn vermittels der Gewinnung städtischer Grundstücke in einem Wohngebiet, das bereits konsolidiert ist. Die Durchführung der Zwangsräumung wird garantieren, dass der Mehrwert der Landnutzung wegen der Existenz von Pinheirinho und der ganzen Nachbarschaft in den Taschen des Finanz-und Immobiliensektors enden wird.

Kampf gegen die Zwangsräumung

In vorderster Front, den Kampf erwartend, steht das "Bataillon“ von Pinheirinho mit etwa 500 Männern. Mit Schilden, Schutzwesten, Helmen, Stöcken und Speeren ausgerüstet, sind sie bereit für die Konfrontation.

Die "Soldaten" sind die BewohnerInnen von Pinheirinho.
Die "Truppe" wartet auf die brasilianische Militärpolizei, die eine Zwangsräumung auf Befehl des Amtsgerichts durchführen soll.
Die Schilde sind Reste von Trommeln aus Stahlblech und Kunststofffässern, die Westen werden aus Sperrholz, die Schienbeinschoner aus PVC-Rohren gemacht. Viele der Waffen sind Arbeitswerkzeuge: Hacken und Äxte, Messer und Forken. Andere wurden angepasst: Eisenstangen, Steine und Schleudern.
Am Vorabend der Zwangsräumung stellten die BewohnerInnen ein "Bataillon Anti-Schock." (einen Stoßtrupp) auf. Die Idee ist, sich vor dem Tränengas und den Gummigeschossen der Militärpolizei während der Konfrontation zu verteidigen.
Außerdem gibt es Barrikaden aus Reifen, Sofas und Holz zwischen den z.Z. etwa 2.000 Wohnungen.
Wie eine zerlumpte Gruppe von Soldaten, die sich bewaffnet, um ihr Land zu verteidigen, ist in Pinheirinho alles improvisiert.
"Wir machen keine Waffen, um jemanden zu verletzen, wir wollen nur unsere Wohnungen verteidigen", sagt Sergio Pires, 41, Bewohner von Pinheirinho.
Die angespannte Atmosphäre breitete sich in der Stadt aus.
Gestern, am 16. Januar, war der Gerichtspalast nicht der Öffentlichkeit zugänglich wegen der „Gefahr einer Invasion“.
"Es ist eine Armee Maurer, Metallarbeiter, Hilfskräfte, d.h. Menschen, die aufwachen, um um 5 Uhr morgens zur Arbeit und dann nach Hause zu gehen", sagt ein Bewohner von 35 Jahren.
Maurer und Metallarbeiter von Werken, die sogar aus dem armen Norden und Nordosten Brasiliens nach São José dos Campos, São Paulo, kamen, nehmen aktiv an der Widerstandsbewegung gegen die Zwangsräumung teil.
Sie repräsentieren einen Großteil der Verteidigung der Landbesetzung von Pinheirinho.
Sie behaupten, dass sie bisher nie an einem Konflikt beteiligt waren und dass sie für sich und ihre Familien ein Dach über dem Kopf verschaffen wollen.
Eingeschüchtert durch die Androhung einer Zwangsräumung werden sie an die Front des bereits angekündigten Kampfes gehen.
"Wenn es ist, um Widerstand zu leisten, werde ich kämpfen. Wenn es mein Schicksal ist, in den Händen der Polizei zu sterben, so möge es sein. Ich habe mein Haus zu verteidigen. Es war das einzige, das ich im Laufe meines Leben bauen konnte", sagt Jose Ribamar da Costa, 47 Vater von fünf Kindern. Er ist stolz auf den Ort, an dem er lebt.
Ribamar hatte nie ein richtiges Haus.
Im Alter von 12 verließ er die Schule, um als Assistent von LKW-Fahrern in São Luís do Maranhão zu arbeiten und seiner Familie zu helfen.
Aber die Bezahlung war so niedrig, dass er nur ein kleines Zimmer mieten konnte.
Seit 20 Jahren kam er nach São José dos Campos, São Paulo, mit dem Traum eines besseren Lebens.
Er fing an, als Lehrling eines Maurers zu arbeiten.
"Das Leben war immer noch schwierig, weil das Geld kaum für die Miete reichte. Mein Leben begann hier in Pinheirinho, als ich das Geld der Miete in den Bau meines Hauses investierte. Es gelang mir nach acht Jahren. Es fehlen noch ein paar Dinge, aber dieses Haus ist mein größter Erfolg. "
Wie Ribamar, hat das Bataillon von Pinheirinho den Traum von einem Haus und für sie ist es das Wichtigste, die Schlacht zu gewinnen und nicht aufzugeben.
Die "Soldaten" von Pinheirinho haben keine militärische Ausbildung.
Die Umgebung des Lagers war mit Bambusspeeren umgeben, und der einzige Zugang zu dem Gelände ist während 24 Stunden am Tag verschlossen.
Zehn Männer kontrollieren die Ein-und Ausgänge der BewohnerInnen.
"Ich habe nie jemanden geschlagen, aber ich werde tun, was ich kann", sagte Ribamar.
Sein Stiefsohn, Portil Edson Costa, 23, will nicht an der Konfrontation teilnehmen und macht sich Sorgen um seinen Stiefvater.
"Ich mache mir seinetwegen Sorgen und der Eltern, die kämpfen werden.
Viele wollen nicht aufgeben, weil sie Investitionen im Bau gemacht haben."
Im Alter von 40 ist der Fahrer Lucas da Silva auch einer der "Soldaten".
"Unser Dach ist alles, was wir haben und wir können dies unseren Kindern hinterlassen. Niemals habe ich die Militärpolizei bekämpft, aber es lohnt sich für unsere Sache ", sagte Silva, Vater von acht Kindern, fünf von ihnen in Pinheirinho geboren.
Ein weiterer Kämpfer, der dieser "Armee" beitreten soll, ist der Maurer Antonio Lucio, 51, Vater von vier Kindern. Das neueste Mitglied seiner Familie ist gerade angekommen und der Name ist noch nicht einmal gewählt worden.
"Niemand will diesen Kampf, aber für uns stellt er die Verteidigung unserer Familien dar und wir können nicht zurückweichen."

http://youtu.be/XgPQ1mDSJWA
http://www.youtube.com/watch?v=H8NDbfg_qos&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=74Y0NujzAtI&feature=related
http://youtu.be/sWg77XhW2rU
http://www.youtube.com/watch?v=74Y0NujzAtI&feature=related
http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=HptTm_ICMPM&NR=1


Bitte schickt Eure Solidaritätserklärungen und Protestschreiben an folgende Adressen:

Stoppt die Zwangsräumung von Pinheirinho!
Die Landbesetzung von Pinheirinho ist gleichbedeutend mit dem Kampf für anständige Wohnungen in Brasilien!

An den Oberbürgermeister von São José dos Campos, São Paulo
Eduardo Cury
Fax: (0055)(12) 3947-8039
http://www.sjc.sp.gov.br/

An die
Nationalkoordinierung der Kämpfe (CONLUTAS)
dirceutravesso1@gmail.com
CSP-CONLUTAS BRASILIEN
Sozial- und Gewerkschaftsdachverband - Koordinierung der Kämpfe von Brasilien
http://cspconlutas.org.br/

Fundação Sunderman
fundacao_sundermann@hotmail.com

Emilio Astuto
In Vertretung von Pinheirinho / CSP-Conlutas Brasilien

weitere Infos in Englisch:
http://www.litci.org/artigos/731-opinion/2989-los-brancaleones-de-pinheirinho-y-la-lucha-por-los-suenos-imposibles

Freitag, 20. Januar 2012

Gäste aus Gorleben zu Gast bei NAZEN

Aktivisten der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V waren zu Besuch bei der japanischen Anti-AKW-Bewegung Nazen(Nationalkonferenz fuer die sofortige Abschaffung aller AKWs.)
Sie sprachen auch sehr intensiv mit Vertretern von Doro-Chiba, dem Klub Demokratischer Frauen und Zengakuren.
Die Vorsitzende der "Buergerinitiative Umweltschutz Luechow-Dannenberg" Kerstin Rudek hat auch ihre Erfahrungen in Japan in ihrer Web-Site beschrieben.
Sie erwaehnt drin auch Doro-Chiba.
http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/aktuell/die-weltkonferenz-fur-eine-atomfreie-welt-in-yokohama
http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/aktuell/weltweites-anti-akw-treffen-in-japan-sayonara-atomkraft


by the way:
Die Vorsitzende von NAZEN ist eine sehr talentierte Künstlerin namens Shoko.
Es ist stark zu vermuten, dass das peppige Poster ihr Entwurf ist (Stimmts, Tigermann?)
Hier ein Musikvideo über diese in jeder Hinsicht aussergewöhnliche Frau:

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Praxis- und bewegungsorientierte Propaganda

Selbst der kleinste marxistische Zirkel muß deshalb alles daran setzen, prioritär "kampagnenfähig" zu werden, die politische Auseinandersetzung mit anderen Strömungen suchen, Hintergründe beleuchten und zeigen, daß er das Potential hat, wichtige Beiträge zur Entwicklung von Bewegungen und Kämpfen zu leisten. In diesem Sinne muß Propaganda praxis- und bewegungsorientiert sein. Allgemeine historische und theoretische Propaganda genügt nicht, wenn man die Aktivisten der verschiedenen Bewegungen von der Notwendigkeit einer marxistischen Organisierung überzeugen will.

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