Mittwoch, 2. Januar 2013

Die Anziehungen sind proportional zu den Bestimmungen – Charles Fourier und der Kommunismus


Mit diesem Aufsatz möchte ich die zentralen Ideen Charles Fourier darstellen. Sie sind – nicht zuletzt durch die Entstellung des Marxismus durch den Stalinismus – fast völlig in Vergessenheit geraten, doch sie waren es, die Marx und Engels entscheidend inspirierten und zur Abkehr („Die deutsche Ideologie“) vom Junghegelianismus bewegten.

„Die Anziehungen sind proportional zu den Bestimmungen“.
Dieser Satz steht auf dem Grabstein des großen utopischen Sozialisten auf dem Montmatre.
Charles Fourier war (nicht nur) meiner Meinung nach der größte aller utopischen Sozialisten, sondern mit eherner Konsequenz auch der letzte.
Er war es, der in den Jungeheglianern Marx und Engels ab 1842 durch seine Schriften eine tiefgreifende geistige Wende auslöste, deren sichtbares Ergebnis die „Thesen über Feuerbach“ waren.

„Der Hauptmangel alles bisherigen Materialismus (den Feuerbachschen mit eingerechnet) ist, daß der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit, nur unter der Form des Objekts oder der Anschauung gefaßt wird; nicht aber als sinnlich menschliche Tätigkeit, Praxis; nicht subjektiv. Daher die tätige Seite abstrakt im Gegensatz zu dem Materialismus vom dem Idealismus – der natürlich die wirkliche, sinnliche Tätigkeit als solche nicht kennt – entwickelt. Feuerbach will sinnliche – von den Gedankenobjekten wirklich unterschiedne Objekte: aber er faßt die menschliche Tätigkeit selbst nicht als gegenständliche Tätigkeit. Er betrachtet daher im “Wesen des Christenthums” nur das theoretische Verhalten als das echt menschliche, während die Praxis nur in ihrer schmutzig-jüdischen Erscheinungsform gefaßt und fixiert wird. Er begreift daher nicht die Bedeutung der “revolutionären”, der “praktisch-kritischen” Tätigkeit.“
(Fassung von 1854)

What the hell means „sinnlich menschliche Tätigkeit, Praxis“ ?

Doch bevor ich auf Charles Fouriers zentrale Gedanken zu sprechen komme, möchte ich einen Auszug der „Ode an Charles Fourier“ von Andre Breton voranstellen.

Fourier
hell hebt sich ab
vom trüben Grau des heutigen Denkens und Trachtens
dein Licht

Es klärt den Durst nach einem besseren Dasein
und birgt ihn vor allem was seiner Reinheit schaden könnte

auch wenn ich’s (was der Fall ist) für erwiesen hielte
daß die Verbesserung des menschlichen Schicksals
nur sehr langsam und in Schüben sich vollzieht
um den Preis von platten Forderungen und kalten Kalkulationen

so bleibt doch ihr wahrer Hebel
die Kraft des aberwitzigen Glaubens
an den Aufbruch in eine paradiesische Zukunft
und letztlich ist sie auch die einzige Hefe der Generationen
deine Jugend

Fourier war allein insofern schon ein außergewöhnlicher Utopist, weil seiner Utopie der normative Ansatz der meisten Utopien vor ihm völlig fehlte. Fourier war ein Gegner jeder Vereinheitlichung durch Zwang, seine Vorstellungen sind weit weg von der Monokultur vieler anderer sozial-revolutionärer Modelle (z.B. Morus „Utopia“, Campanellas „Sonnenstadt“).
Er war aber auch kein Romanautor, sondern formulierte Denkschriften, in denen er die Zustände seiner Zeit anprangerte und die Zustände einer zukünftigen Gesellschaftsordnung (die er Harmonie nannte) verdeutlichend und polemisch gegenüber stellte.

Der Mensch ist von Leidenschaften bestimmt


Dieses Axiom Fouriers ist wirklich grundlegend. Und es hält auch jeder Überprüfung stand. Warum bewegt sich ein Mensch, warum handelt er? Aus „Einsicht“ etwa? „Einsicht“ kann nur ein sekundärer Faktor sein, denn auch eine „Einsicht“ führt nicht unbedingt zum Handeln.

Leidenschaften aber drängen immer zum Handeln.

Gewiß „bewegt“ sich ein Mensch auch aus Notwendigkeit, oder sogar aus Zwang.
Ein drohendes Maschinengewehr oder drohende Hungersnot kann einen Mensch schon zu einem bestimmten Handeln „bewegen“.
Aber treibende Kraft dahinter sind immer die Leidenschaften des Menschen, selbst wenn sie sich nur dahingehend äussern, Schmerz, Not, Tod oder andere Nachteile zu erleiden.

Fourier sieht auch konsequent nur den von Leidenschaften bewegten Menschen als glücklichen Menschen an. Ein nur von Notwendigkeit (oder sogar Zwang) bewegter Mensch kann nicht glücklich sein.

Jede Leidenschaft, die unterdrückt wird, treibt ihr Unwesen dann im Verborgenen.
„Der Hang zu Greueltaten ist nichts anderes als das Ergebnis angestauter Leidenschaften“
(Fourier)

Aber nicht die regellose und zusammenhanglose Auslebung aller individuellen Leidenschaften kann die Lösung sein. Vielmehr müssen einander wiederstrebende Leidenschaften „ausbalanciert“ und durch gegenlaufende reguliert werden.

Gesellschaftliche Harmonie (völlig unabhängig von der konkreten Gesellschafts- und Eigentumsordnung) entsteht nicht durch Unterdrückung von Leidenschaften, sondern durch das Ausleben der verschiedenen, in jedem Individuum anders konzentrierten Anziehungs- oder Assoziationskräfte.
Fourier sieht den glücklichen Menschen als ein durch Leidenschaften bewegtes und gesteuertes Wesen.
Er ist der Auffassung, dass die Leidenschaften durch “gegenlaufende” Leidenschaften integriert werden können. Sie können so zu sozialen Triebfedern in einem harmonischen, förderlichen Ganzen integriert werden (Bild von einem „gesellschaftlichen Orchester“).

Der Mensch kann nur kraft vielfacher Beziehungen seine Bestimmung finden. Als Einzelner ist er nicht in der Lage, sich zu entfalten. Diese Beziehungen werden durch Anziehungskräfte („attractions“) zwischen Menschen hergestellt. Am deutlichsten wird das natürlich bei der Sexualität. Durch „Attraktion“ (welcher Art auch immer) entstehen Beziehungen, wie lang- oder kurzfristig und welcher Art sie auch sein mögen.
Doch natürlich reduziert Fourier das nicht auf die Sexualität, sondern formuliert generell, dass Beziehungen durch Anziehungskräfte hergestellt werden, was auch auf alle anderen nur denkbaren Leidenschaften zutrifft.

Die acht Gesellschaftsepochen

Fourier war aber weit davon entfernt, diese Prinzipien der Ausbalancierung und Kultivierung aller menschlichen Leidenschaften für sofort umsetzbar zu halten.
Vielmehr ging er von acht Geschichtsepochen in der Entwicklung der Menschheit aus.

1.Ungeordnete Serien
2.Wildheit
3.Patriarchat
4.Barbarei
5.Zivilisation (Fouriers HEUTE)
6.Garantismus („genossenschaftliche Ordnung“)
7.Unvollständige Serien („Soziantismus“)
8.Harmonie

Marx und Engels übernahmen dieses grobe Schema der Geschichtsepochen, wie Belesene unschwer erkennen können.
Die „Zivilisation“ wird von ihnen als „bürgerliche Gesellschaft“ bezeichnet, und natürlich ist die „Harmonie“ ein Synonym für Kommunismus.
Zwar kritisieren sie (zu Recht) Fouriers unklare und widersprüchliche Auffassungen zur Ökonomie, aber Fourier, der sein Leben lang Kaufmannsgehilfe war, hasste bekanntlich den Handel und die Ökonomie wie die Pest und beschäftigte sich mit diesen Dingen nur sehr sehr ungern.
Dieses Defizit wurde in der Tat durch Karl Marx gründlich behoben.

Fouriers Aufmerksamkeit aber gilt der sozialen Organisation, und vor allem der Organisation der Arbeit und der Liebe.

Der Weg zur Harmonie (Kommunismus) führt nach Fouriers Auffassung also über „Übergangsgesellschaften“, von denen die nächste die „Genossenschaftliche Ordnung“ wäre, ein Begriff, den Lenin übrigens genau in diesem Sinn in seiner letzten großen Schrift „Über das Genossenschaftswesen“ verwendete.

Die zwei Säulen der „Harmonie“

Kommunismus – dieses Wort weckt neben Assoziationen, die durch den Stalinismus erzeugt wurden (Arbeitslager, Einheitspartei usw.) kaum konkrete Assoziationen und ist bei den meisten „revolutionären Linken“ ein Sammelsurium von Abstraktionen, die kaum jemand versteht.

Nicht so bei Fouriers Harmonie. Fourier schreibt sehr anschaulich, und er geht bisweilen sogar so weit, dass er den konkreten Tagesablauf in einem harmonischen „Phalansterium“ (eine Großkommune mit 1000-2000 Bewohnern) genau beschreibt, um seine Gedanken anschaulich und deutlich zu machen.
Gewiss lesen sich diese Passagen, die vor dem Hintergrund der technologischen und kulturellen Rahmenbedingungen Anfang des 19. Jahrhunderts geschrieben wurden, aus heutigen Augen teilweise wunderlich oder sogar grotesk.
Doch die grundlegenden Strukturprinzipien der „harmonischen“ Gesellschaft werden dem aufmerksamen Leser trotzdem mühelos deutlich.

Die Zukunftsgesellschaft der Harmonie basiert demnach auf zwei wesentlichen Säulen:
1. Freiheit in der Liebe (“libertee amorouse”)
2. Anziehende Arbeit (“travail attractif”)

Darüber hinaus hat Fourier auch eine Menge über Kindererziehung, über Kosmologie und sogar über Religion geschrieben, wovon vieles erwähnenswert wäre oder auch nicht, was ich aber mal beiseite lasse, um diese zwei fundamentalen Säulen deutlich zu machen.

Freiheit in der Liebe

Aus gegebenen Anlässen ziehe ich den Punkt „Freiheit in der Liebe“ vor.

“Die Harmonie entsteht nicht, wenn wir die Dummheit begehen, die Frauen auf Küche und Kochtopf zu beschränken. Die Natur hat beide Geschlechter gleichermaßen mit der Fähigkeit zu Wissenschaft und Kunst ausgestattet.”

Fourier war sowohl der Wortschöpfer des Begriffes „freie Liebe“ als auch Erschaffer des Wortes „Feminismus“, und wäre aus heutiger Perspektive in sozialer Hinsicht ein Verfechter des Gleichheitsfeminismus zu nennen.
Die Beschränkung der Frau auf „Küche und Kochtopf“ ist in seiner Harmonie durch die Alltagsorganisation des Phalansteriums aufgehoben, welches auch Speisesäle und Kinderkrippen beinhaltet.

Von ihm stammt auch folgender, gemeinhin Friedrich Engels zugeschriebener Satz:

„Allgemein läßt sich die These aufstellen: der soziale Fortschritt vollzieht sich entsprechend den Fortschritten in der Befreiung der Frau“.

In der Frage der Liebesbeziehungen aber übertrifft Fourier alles an Radikalität, was bis damals und selbst bis heute dazu geschrieben worden ist.

Noch harmlos wirken diese Sätze:

„Das heutige System, das den Zusammenschluß der Menschen infolge der Isolierung der Haushalte auf ein Minimum beschränkt, hat die Menschheit auf den Gipfel der Verderbtheit geführt.“

Seine Kritik ist zentral zunächst eine Kultur-Kritik:

„Die Zivilisation bewirkt, daß der Mensch in ewigem Kriegszustand mit seinesgleichen lebt und jede Familie der geheime Feind aller anderen Familien ist“.

Vor allem kritisiert Fourier die Kleinfamilie:

„In der Zivilisation kann die Liebe (…) keinen freien Aufflug nehmen, denn sie ist in der Ehe gefangen“.

Er ist nämlich striktester Gegner jeder Normierung des Sexualverhaltens. So beschreibt er das Liebesleben im Phalansterium:

„Jeder Mann und jede Frau werden völlig frei sein, nach eigenem Gutdünken zu handeln und ihren Geschmack zu wechseln, wann immer es ihnen gefällt; aber sie sind verpflichtet, sich der Gruppe anzuschließen, die ihre vorherrschende Leidenschaft pflegt“.

Die Verpflichtung, so geht aus dem Zusammenhang hervor, beruht auf dem Bestreben der Gesellschaft, die passenden Partner zusammenzuführen, was eine Registrierung erforderlich machte aus Fouriers Sicht. Klar, er kannte die Möglichkeiten des Internet nicht, wo jede/r das selbst tun könnte.

Doch die Prinzipien der „Harmonischen Liebe“ sind klar zu erkennen:

„Bei der Berechnung der Anziehung muß sich alles um das Vergnügen drehen, alles muß auf die Garantie der Vergnügungen zielen.“

Das Recht des Menschen auf Glück, auf Vergnügen war mal in der amerikanischen Verfassung festgeschrieben und wurde nie erfüllt.

„In der Harmonie, wo großer Überfluß und eine ungeheure Vielfalt von Vergnügungen herrscht und wo das harmonische Leben allgemeine Eintracht verlangt, muß der religiöse Kult die Liebe zu Gott mit der Liebe zur Lust verbinden, die keine Gefahren mehr bergen wird.“

Fourier war, das sollte erwähnt werden, kein Atheist, sondern „Pantheist“. „Gott“ war für ihn das, was sich in den menschlichen Leidenschaften offenbart. Das hat nichts mit einer christlichen oder sonstigen partriarchal-dogmatischen Religion zu tun.

„Die Polygamie, bei den Zivilisierten und Barbaren ein Auswurf der Leidenschaft, wird in der Harmonie eine hochherzige Beziehung sein (….)“.

Skandalös zu seiner Zeit sein Bekenntnis zum Recht auf Polygamie, wenn die Menschen das so wollen.

„Mit gutem Grund darf ich verheißen, daß die Harmonie Keime der freiheitlichen Liebe hervorbringen wird, die in der entgegengesetzten Richtung wie unsere (heutigen) Bräuche und (….) eine hochherzige und heilige Trunkenheit, eine erhabene Wohllust bescheren wird, die unserem heutigen Egoismus weit überlegen ist.“

Sexualität und Liebe nicht als Mittel zur Fortpflanzung, sondern als soziales Regulativ, zumindest ab den Säugetieren, wie es die Erkenntnis der modernen Anthropologie ist.

„Wir werden (….) zeigen, daß die unbeständige Liebe in der Harmonie die höchsten sozialen Tugenden hervorbringt.“

Die „Unbeständigkeit in der Liebe“, d.h. in der erotischen Anziehung, ist eine Erkenntnis, mit der Fourier seiner Zeit um Jahrhunderte voraus war.

„Die Unbeständigkeit birgt keine Gefahren mehr und ist nützlich, wenn sie freundschaftliche Beziehungen hinterläßt.“

Eifersucht, so Fourier, wird „absterben“, weil sie schlicht „überflüssig“ wird in einer Welt der Harmonie.

„Die offen geübte Unbeständigkeit hat nichts Lasterhaftes an sich, zumal dann nicht, wenn sie auf gegenseitigem Einverständnis beruht“.

Das gegenseitige Einverständnis, die Einvernehmlichkeit ist der Dreh- und Angelpunkt von Fouriers Sexualmoral einer harmonischen Zukunft.

Fouriers Bekenntnis zur Liebe als eine der stärksten Anziehungskräfte zwischen Menschen entbehrt jeder oberflächlichen Sentimentalität, die sonst bei diesem Wort zu erwarten wäre:

„Die Liebe ist die mächtigste Triebkraft der leidenschaftlichen Annäherung, selbst bei antipathischen Charakteren. Darum ist die Liebe diejenige Leidenschaft, die am geeignetesten ist, Beziehungen zwischen Menschen zu knüpfen.“

Die Verheissung für die Zukunftsgesellschaft der Harmonie lautet dementsprechend:

„In der Harmonie, wo niemand arm und für jedermann bis ins hohe Alter die Liebe zugänglich ist, widmet ein jeder dieser Leidenschaft einen bestimmten Teil des Tages; die Liebe wird zur Hauptbeschäftigung“

Homosexualität bezeichnet Fourier als „unisexuell“, allerdings nicht wie später Freud als „Abirrung“.
Gegenüber der „Knabenliebe“ der Antike verhehlt er seine „Nachsicht“ nur schlecht. Er weiß um die Homosexualität bei antiken Autoren wie Lykurg, Sokrates, Platon, Cäsar (kennt Plutarch sehr gut), aber auch um das Lesbiertum und heißt das alles gut (Jede Leidenschaft ist in ihrer Triebfeder richtig).

Das brachte ihm wütenste Anwürfe von „Revolutionären“ ein, z.B. von Proudhon, der Fourier „Päderastie“ (=Homosexualität) unterstellte und deswegen das Verbot der „phalansterischen Schule“ forderte.
Diesbezüglich hat sich nicht viel geändert bis ins 21. Jahrhundert. Auch ich wurde schon aller nur möglichen „sexuellen Abirrungen“ bezichtigt, nur weil ich diese Gedanken Fouriers darstellte, und das von Leuten, die sich selbst als „Marxisten“ oder ähnliches bezeichnen.
Das beweist nur das faschistoide Unterbewusstsein solcher Pseudo-Revolutionäre.
Mit Fourier bin ich der Meinung, dass ALLE sexuellen Orientierungen „richtig“ sind, sofern sie nur auf Einvernehmlichkeit basierten.
Was Fourier anbetrifft, so war Fourier bei aller engagierter Verteidigung der Homosexualität gar nicht schwul, sondern ließ in einem Nebensatz mal seine Leidenschaft für lesbische Frauen erkennen.
Da Fourier schon lange tot ist, kann das ja heute offenbart werden, zumal es in der „linken Szene“ wahrscheinlich sogar als „politisch korrekt“ angesehen wird.

Doch es ist wichtig zu begreifen, dass Fourier nicht eine bestimmte sexuelle Orientierung verteidigte, sondern sie ALLE für gleichrangig und „richtig“ ansah, völlig unabhängig davon, ob er sie selbst teilte oder nicht. Fourier war eben ein Genie und kein pseudorevolutionärer Schwätzer mit faschistoidem Unterbewusstsein.

In der Harmonie werden nach Fourier also „unisexuelle Orgien“ ihren Raum ebenso bekommen wie alle anderen auch.

Doch Fouriers Parteinahme für die sexuellen Leidenschaften geht noch viel weiter, und es scheint, als habe er diese Vielfalt auch wissenschaftlich studiert. Er zählt sexuelle Orientierungen auf, die ihm bekannt sind, deren Existenz allein schon in der damaligen Zeit entweder nicht anerkannt oder deren Wesen als „krankhaft“ angesehen wurde.

Kostproben:

„Einige melancholisch veranlagte Männer finden Gefallen daran, von ihren Schönen (….) geschlagen und mißhandelt zu werden (….)“

„…die Frau, die sie (die Peitsche) schwang, versicherte mir, daß sie mit aller Kraft auf ihre Opfer einschlage (…) und daß es überaus glücklich sei ob dieser ritterlichen Liebkosung“.

„Ich habe (…) einen Mann gekannt, dem es Lust bereitete, wenn seine Geliebte sich vor seinen Augen mit einem anderen vergnügte; dennoch liebte er diese Frau und war durchaus imstande, sie zufriedenzustellen“

„(…) als einzigen Lohn begnügte er sich damit, (…) am Fußende ihres Bettes zu sitzen und der Dame die Fußsohlen zu kitzeln“

„Ein anderer liebt es, sich als kleines Kind verkleiden und behandeln zu lassen (….)“

Sexuelle Orientierungen, die nicht zu gewohnten Vorstellungen passen, nennt Fourier allgemein und zusammenfassend „Zwiespältigkeiten“, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass sie an kein Schema anzupassen sind. Diese Kategorie bei ihm ist universal, und – nur nebenbei bemerkt – auf kein Geschlecht festgelegt.

Sogenannte „Zwiespältigkeiten“ oder „Absonderlichkeiten“ werden laut Fourier „in der Harmonie den Aufflug der sozialen Tugenden ungemein begünstigen“, sie sind „unendlich kostbar“, „für die Einheit des Systems der Bewegung wahrhaft unerläßlich“, „wie die Zapfen und Fugen in einem Gebälk“.

„Die Natur will in den Vergnügungen eine ungeheure Vielfalt“.

Fourier schreibt selbst, dass er sicherlich nur einen Teil der denkbaren oder möglichen Neigungen kennt, dehnt dieses Prinzip der Freiheit der Liebe auch auf alle ihm unbekannten Spielarten und Variationen aus.
Er nimmt als Beispiel eine fiktive Neigung oder Orientierung, die auf der ganzen Welt nur 40 AnhängerInnen hätte.
Selbst wenn also nur vierzig Menschen auf der ganzen Welt einer solchen Neigung nachgehen, „dann wird man sich bemühen, diese 40 Sektierer zusammenzubringen“, deren Zusammenkünfte eine „Pilgerfahrt“ sein würden, die „ebenso heilig ist wie die Reise nach Mekka“.
Es ist die Aufgabe der Harmonie, deren Anhänger „zum Schutze dieser Art von Lustbarkeit zusammenzuschließen“.
In der Harmonie wird man sich „des Zwiespältigen bedienen“, die zweispältigen Neigungen werden sich „in Tugenden wandeln“, das Zwiespältige dient, wie alle anderen Leidenschaften auch, dem guten Fortgang des „gesellschaftlichen Konzerts“.

Anziehende Arbeit

Das Prinzip der anziehenden Arbeit bei Fourier wird von keinem geringeren als Friedrich Engels folgendermassen auf den Punkt gebracht.

„Fourier weist nach, daß jeder mit der Neigung für irgendeine Art von Arbeit geboren wird, (…) daß das Wesen des menschlichen Geistes darin besteht, selber tätig zu sein (…), und daß daher keine Notwendigkeit besteht, Menschen zur Tätigkeit zu zwingen, wie im gegenwärtig bestehenden Gesellschaftszustand, sondern nur die, ihren natürlichen Tätigkeitsdrang in die richtige Bahn zu lenken. Er (…) zeigt die Vernunftwidrigkeit der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung, die beide voneinander trennt, aus der Arbeit eine Plackerei und das Vergnügen für die Mehrheit der Arbeiter unerreichbar macht; weiter zeigt er, wie (….) die Arbeit zu dem gemacht werden kann, was sie eigentlich sein soll, nämlich zu einem Vergnügen, wobei jeder seinen eigenen Neigungen folgen darf. (…)“
(Engels)

Warum arbeitet ein Mensch?
Gewiss doch, in den bisherigen Gesellschaftszuständen meist aus Notwendigkeit. Aus der Notwendigkeit wird, wenn andere Menschen im Spiel sind, sehr schnell auch Zwang.

Somit sind Arbeit aus Zwang und anziehende Arbeit ein Gegensatzpaar. Marx und Engels brachten es auf auf die einprägsame Formel „Reich der Notwendigkeit“ und „Reich der Freiheit“.

Charles Fouriers Menschenbild ist also positiv und optimistisch. Kein Mensch, der nicht mit irgendeiner Neigung, mit irgendeiner Leidenschaft geboren wäre. Also gibt es auch keinen Grund, ihn zur Arbeit zu zwingen.
Insofern ist die „gegenwärtige Gesellschaftsordnung“ (der Kapitalismus) nach Engels Worten also vernunftwidrig.

Aber Engels schreibt noch mehr. Er schreibt, dass Fourier auch gezeigt, wie die Arbeit zu dem gemacht werden kann, was sie eigentlich sein sollte: nämlich ein Vergnügen, bei dem alle ihren eigenen Neigungen folgen dürfen. Da die Verteilung der Leidenschaften bei jedem Menschen unterschiedlich ist, sind auch für jede notwendige Arbeit genügend passende Neigungen vorhanden.

Für solche Ausführungen erntete ich schon die wütensten Haßausbrüche von Seiten vorgeblicher „Marxisten“, die nicht das geringste verstanden haben von dem, was sie an Zitaten reichlich und in Fülle absondern. Die Zukunft der Menschheit: Arbeit ohne Zwang, sondern als Vergnügen, wobei alle ihren (verschiedenen) Neigungen folgen können.
Das darf nicht sein!
Denn Arbeit ohne Zwang, das ist für diese geistigen Kretins nicht denkbar.
Aber genau das war der Kern der Kommunismus-Vorstellungen von Marx und Engels.

„Fourier war es, der zum ersten Male das große Axiom der Sozialphilosophie aufstellte: Da jedes Individuum eine Neigung oder Vorliebe für eine ganz bestimmte Art von Arbeit habe, müsse die Summe der Neigungen aller Individuen im großen ganzen eine ausreichende Kraft darstellen, um die Bedürfnisse aller zu befriedigen.
Aus diesem Prinzip folgt: wenn jeder einzelne seiner persönlichen Neigung entsprechend tun und lassen darf, was er möchte, werden doch die Bedürfnisse aller befriedigt werden, und zwar ohne die gewaltsamen Mittel, die das gegenwärtige Gesellschaftssystem anwendet.
Diese Behauptung scheint kühn zu sein, und doch ist sie in der Art, wie Fourier sie aufstellt, ganz unanfechtbar, ja fast selbst-verständlich – das Ei des Kolumbus“.


(Zitate: Engels in „Fortschritte der Sozialreform auf dem Kontinent 1843“)

Das „Ei des Kolumbus“!
Das „Ei des Kolumbus“ des Kommunismus. Nichts anderes bringt Engels hier zum Ausdruck.

Klar, starker Toback für die Kleingeister jener Epoche, die sich keine andere Gesellschaftsordnung vorstellen können als die, der sie sich angepasst haben.

„In der Harmonie ist alles frei“ – die Zukunft basiert auf der Freiwilligkeit und der (gemeinsamen) Kultivierung der (unterschiedlichen) Leidenschaften.

Marx und Engels übersetzten diese Vorstellung in die bekannte Kommunismus-Formel:
„Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen.“

Aber wie wird das alles organisiert sein?

Die Leidenschaftlichen Serien: Organisationsform der Zukunft

Fouriers Vorstellungen von den Organisationsformen einer harmonischen/kommunistischen Zukunft sind keineswegs so abstrakt wie man meinen könnte.

Er hat einen Namen für diese Organisationsform: die leidenschaftlichen Serien.

Sie ist nach Fouriers Auffassung eine Organisationsform, die auch in der Natur anzutreffen ist.
Sie ist nach Fourier auch die natürliche Organisationsform des Menschen: Sorgfältig zusammengestellte Einheit von Gruppen unterschiedlichen Alters, Besitzes, Intelligenz, die eine mehr oder weniger starke gemeinsame Neigung für eine bestimmte Leidenschaft haben.

Fourier hat dazu ein System der menschlichen Leidenschaften entwickelt, das in vielem ein genialer Vorgriff auf moderne Motivationstheorien erscheint.
Er zählt dazu nicht nur die sinnlichen Leidenschaften, die mit den entsprechenden Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Berühren) verbunden sind, sondern auch solche Dinge wie Familien- oder Gruppensinn, Ehrgeiz, Freundschaft und individuelle Liebe (ob sexuell oder nicht).
Weitere Leidenschaften sind die „Flatterlust“ (Streben nach Abwechslung und „Zerstreuung“), die Streitlust und die Übereinstimmungslust (kann auch Gemeinschafts-Lust oder „Begeisterung“ benannt werden).

Über Fouriers Streitlust (auch Wetteifer) schreibt Engels etwa, dass Fourier „der einzige ist“, der diese Leidenschaft „erträglich entwickelt“ habe.

Die Krönung des Systems der Leidenschaften Fouriers aber ist der „Unitismus“, die „Neigung des Individuums, sein Glück mit dem Glück aller anderen in Einklang zu bringen“. Diese Leidenschaft wird die „Pivotale“ der künftigen harmonisch-kommunistischen Gesellschaft sein. Die Verwirklichung des Unitismus bedeutet „kollektiven Aufflug aller Leidenschaften“.

Diese Leidenschaften verzweigen sich baumartig, ausgehend von Haupt – Ästen, sich „in eine Fülle von Nuancen verzweigend“.

Wenn wir uns das konkret vorstellen wollen, dann müssen wir nur an menschliche Vereinigungen denken, zu denen Menschen sich zusammenschliessen, nicht um Geld zu verdienen, sondern um einer gemeinsamen Leidenschaft zu frönen.

Das fängt beim Amateursport und den entsprechenden Vereinigungen an, geht weiter etwa über die sogenannten Reenactment-Vereine, die zum Beispiel Mittelalter oder Antike bei ihren Zusammenkünften nachspielen, oder etwa den Vereinigungen von Eisenbahn-Freunden, deren Mitglieder teilweise hohe Geldsummen bezahlen, um Lokführer oder Heizer auf einer Dampflokomotive zu sein.

Ist das System der leidenschaftlichen Serie einmal verstanden, dann hört die Kette der Beispiele überhaupt nicht mehr auf. Von Kleintierzüchter-Verein über Schrebergärtner weiter über Teams, die gemeinsam strategische Online-Spiele übers Internet spielen.
Natürlich gehören hier auch Swingerclubs, Kirchenchöre und poststrukturalistische Diskussionszirkel dazu.
Die Menschen scheinen geradezu süchtig danach zu sein, ihre Leidenschaften zu leben.

Vulgärmarxisten sehen in allen diesen Dingen natürlich nur Erscheinungen, mit denen der Kapitalismus die Menschen in das System der immerwährenden Kapitalreproduktion und Mehrwertvermehrung integrieren, und ganz falsch ist das auch nicht.

Der Mechanismus des Kapitalismus („Wertgesetzt“) holt Profit raus aus allem, was nur geht.

Aber die Triebfeder all dieser Dinge, deren Organisationsumfang den der traditionellen Gewerkschaften und Parteien weit übersteigt, sind die unterschiedlichen Leidenschaften der Menschen, auf deren Grundlage sie sich eben zu diesen Vorläufern der fourierschen Serien zusammenschliessen.

Auf die Dauer ist natürlich die Sehnsucht der meisten Menschen, ihre Leidenschaften zu verwirklichen, im Kapitalismus nicht zu verwirklichen, und für die Mehrheit der proletarischen Klasse sowieso.

Doch statt in den Leidenschaften der Menschen die entscheidende Kraft zu sehen, die mit den vom Kapitalismus gesetzten Grenzen kollidieren und mithin auch in der Lage wären, diese zu sprengen, werden die „unpolitischen“ Leidenschaften von den „Revolutionären“ meistens verachtet und als blosser Ausdruck der Manipulationsfähigkeit des Kapitalismus gesehen.

Fourier: Ende und Vollendung des utopischen Sozialismus

Herbert Marcuse griff 1967 in seinem Vortrag “Das Ende der Utopie” auf die Kerngedanken von Fourier zurück.
Charles Fourier, so Marcuse damals, habe die wirkliche Differenz zwischen einer freien und einer unfreien Gesellschaft erstmals deutlich gemacht, indem er (utopisch) eine Gesellschaft in Aussicht stellte, “in der selbst gesellschaftlich notwendige Arbeit im Einklang mit den befreiten, eigenen Bedürfnissen der Menschen organisiert werden kann”.
“Das Ende der Utopie” als Titel bezieht sich darauf, dass tatsächlich mit Charles Fourier das Ende der Utopie, das Ende auch des utopischen Sozialismus gekommen war.
Weil mit Charles Fouriers Utopie von der Harmonie wirklich und tatsächlich die Gattung der utopischen Utopien zur Vollendung gekommen ist.

Charles Fouriers Utopie ist perfekt.

Sie ist, wie Engels sehr treffend schrieb, nicht bloße “Sozialpoesie”, sondern wirkliche Sozialwissenschaft zu nennen (“Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft”).

Es kann daher nach Fourier keine soziale Utopie mehr geben, die Fouriers Utopie übertrifft.

Sie ist in ihren Wesenkernen kristallrein, eindeutig und konkret (vorstellbar), wenn auch unter radikal veränderten technologischen Vorzeichen. Von den Möglichkeiten des Internets und automatisierter Massenproduktion konnte selbst das Genie Fourier nichts ahnen.

Es ist völlig nachzuvollziehen, dass Marx und Engels nach ihrer Fourier-Lektüre zu dem Schluß kamen, daß es nun darauf ankäme, eine “reale Bewegung” zu schaffen, die “den bestehenden Zustand aufhebt”.

Warum noch Zeit mit utopischen Entwürfen und Konzepten verbringen, wenn die Grundstrukturen der künftigen Gesellschaftsordnung klar ist?
Sichtbares Ergebnis dieser Wende waren die “Thesen über Feuerbach”.

„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt drauf an, sie zu verändern.“


Fouriers Vision von einer Gesellschaftsordnung mit einer auf dem Prinzip der anziehenden Arbeit basierenden vergesellschafteten Ökonomie und einer nach dem Prinzip der unbedingten Freiheit der Liebe in allen nur denkbaren Varianten und Schattierungen ausrichteten Sozialstruktur ist ultimativ und nicht zu übertreffen.
Und das Organisationsprinzip dieser Zukunftsgesellschaft ist auch klar: es sind die leidenschaftlichen Serien, die freiwilligen Zusammenschlüsse von Menschen aufgrund ihrer vielfältigen und individuell verschiedenen Leidenschaften.

Jetzt gibt es eigentlich nur noch praktisch zu tun, um diese Gesellschaftsordnung, die letztlich im Interesse aller Menschen liegen muss, zu verwirklichen.

Dem stehen freilich die durch den Kapitalismus geschaffenen Unterdrückungs- und Ausbeutungsmechanismen entgegen, die letztlich und in letzter Konsequenz den Leidenschaften der Menschen entgegengesetzt sind, da sie den Menschen die volle Entfaltung ihrer Leidenschaften nicht mehr garantieren können, sondern die Möglichkeiten immer mehr einschränken.

Nach einem Vortrag über Fourier vor sehr unpolitischen (d.h. an der konkreten “Politik” desinteressierten) Menschen kamen Teilnehmer zum Referenten und bedankten sich dafür, “endlich den Kommunismus verstanden zu haben”.

Jemand sagte: „Wie kann man denn nur gegen so etwas sein? So jemand müsste ja geisteskrank sein!“
Solch eine Überzeugungskraft kann der Kommunismus haben!

Die “revolutionäre Linke” in Deutschland ist nicht auf diesem Stand.

Ihre Kommunismus-Vorstellungen sind reine Abstraktionen ohne wirklichen Gehalt, ohne Bezug zu den Leidenschaften der Menschen und deswegen ohne jegliche Anziehungskraft.

Und die meisten der heute diskutierten “revolutionären Strategien” basieren nur auf neuen Normierungen und Unterdrückungen, ohne jegliche wirkliche Aussicht darauf, dass Menschen sich letztlich gegen ihre eigenen Leidenschaften mobilisieren lassen.

Ich schließe mit der „Ode an Charles Fourier“ von Andre Breton

Ich grüße dich aus dem Versteinerten Wald
der menschlichen Kultur
In dem alles am Boden liegt
Durch den aber große kreisende Lichter streifen
Sie rufen dazu auf das Laubwerk und den Vogel zu erlösen

Aus deinen Fingern quillt der Saft der blühenden Bäume
weil du im Besitz des Steins der Weisen
Nur deiner ersten Regung folgtest
die dir eingab
ihn den Menschen hinzustrecken
Doch zwischen dir und ihnen kein Vermittler
Kein Tag verging an dem du nicht eine Stunde lang
voller Vertrauen
In den Gärten des Palais-Royal auf ihn gewartet hättest

Die Anziehungen sind proportional den Bestimmungen
Weswegen ich heute zu dir komme
Ich grüße dich


Auch ich grüsse dich, Charles, aus dem gleichen versteinerten Wald wie Andre Breton. Ich werde dir für immer dankbar sein dafür, dass du mir den Glauben und die Hoffnung an eine kommunistische Zukunft zurückgegeben hast, den pseudo-marxistische und pseudo-kommunistische Sekten mir schon fast genommen hatten.

Und durch dich wird mir nichts und niemand diese Hoffnung jemals wieder nehmen können.

Solange es Menschen geben wird, werden diese auch ihre Leidenschaften leben wollen, allen Widerständen zum Trotz.

Und solange es so sein wird, so lange wird es die Hoffnung auf den Kommunismus geben, als eine Gesellschaft, in der alle alle in der Verwirklichung ihrer jeweiligen Leidenschaften unterstützen werden und alle Widersprüche der gegenwärtigen Gesellschaftsformation des niedergehenden Kapitalismus aufgehoben sein werden.

Und wer genügend Vorstellungskraft hat, der weiß auch, dass der Kommunismus einbe hochdynamische Gesellschaft sein wird, in der sich alle menschlichen Leidenschaften in heute noch ungeahnter Weise ausdifferenzieren und weiterentwickeln werden.

„Darin zeigt sich die wahre Bedeutung eines Menschen, daß Ideen, wegen deren er verfolgt, verlästert und verhöhnt wurde, deren Triumph er nie erlebte, nach seinem Tode weiter wirken, immer mehr Ausbreitung erlangen und schließlich, gereinigt von den Schlacken, die ihnen anhafteten, Gemeingut einer späteren Zeit werden. Dieses Zeugniß muß man Fourier und seinem Wirken ausstellen; und wenn es heute noch Sozialisten giebt, die sich durch das Fremdartige vieler seiner Ideen abschrecken lassen und darüber das Gold, das in seinen Werken steckt, übersehen, so beweisen sie damit nur ihre Oberflächlichkeit und ihre Unfähigkeit zu objektivem Urtheil.
Fourier war eine genial angelegte Natur, mit dem wärmsten Herzen für die Menschheit; sein Name wird erst zu Ehren kommen, wenn das Andenken an Andere, die heute noch der große Haufe auf den Schild hebt, längst verblaßt ist.“


August Bebel, Charles Fourier – Sein Leben und seine Theorien.

http://www.gutenberg.org/files/19596/19596-h/19596-h.htm

Dienstag, 20. November 2012

NaO: Anmerkungen zur Debatte über den “revolutionären Bruch“

Es wird einige Genosssinnen und Genossen erstaunen, daß ich nach einer bereits so lange geführten Debatte zu einem der Essentials des naO-Prozesses immer noch Diskussionsbedarf sehe. Wieso? Weil nach meinem Dafürhalten die Diskussion bislang zu wenig historisch-materialistisch und zu eklektisch geführt wird.

Der Formulierungsvorschlag von DGS im Reader zur naO-Sommerdebatte veranlaßte mich dann, einen Alternativvorschlag zu machen.

DGS ungenügender Ansatz:

A. Voreilige Zuspitzung auf die Frage der politischen Macht
Die große Schwäche des Formulierungsvorschlages von DGS ist erstens die a-priori-Zuspitzung der Diskussion auf die Frage der politischen Macht, der Staats- und Gewaltfrage. Damit gerät die sozioökonomische Funktion des kapitalistischen Staates aus dem Blick. DGS spricht abstrakt von den „Vorteilen“, auf die „die herrschenden Klassen“ nicht freiwillig verzichten. Das ist so vage, daß nicht einmal ein Bezug nur zur kapitalistischen Klassengesellschaft erkennbar ist. Die Vorliebe von DGS für abstrakte Formulierungen, die nicht nur allgemein auf Klassenverhältnisse, sondern auch „auf andere Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse übertragen werden kann“ ( so DGS am 28.6.12), ist keine marxistische Vorliebe. Ohne Bezug auf die kapitalistischen Spezifika nähern wir uns schlicht Allgemeinplätzen wie „Der Mensch ist schlecht“.

B. Verwirrung in der Klassenfrage
Die „Freiwilligkeit“ dann noch in Bezug zu setzen mit „der herrschenden rassifizierten Gruppe (Rasse) –der Weißen- und der herrschenden sexuierten Gruppe („Geschlecht“) –der Männer-„ und dabei ebenfalls von „revolutionären Brüchen zur Überwindung von Herrschaft und Ausbeutung“ zu sprechen, ist dann leider nur noch bezeichnend. Gruppen von Menschen mit gleichartigen sexuellen Präferenzen und/oder gleichem Geschlecht i.S. des herrschenden Sprachgebrauchs sowie als Gruppen wahrgenommenen Menschen angeblich gleichartiger Hautfarbe mit den Grundklassen der kapitalistischen Gesellschaft gleichzusetzen, ist schlicht höherer Blödsinn.

Das Proletariat ist keine homogene soziale und schon gar keine biologisch neutrale Masse. Es gibt für Sozialistinnen und Sozialisten keinen Anlaß, Männer, Frauen, Alte, Kinder oder Menschen mit minoritär vertretenen sexuellen Präferenzen, unterschiedlichen kulturellen Prägungen oder irgendwelchen biologischen Eigenschaften aus der Arbeiterklasse auszubürgern. Das Proletariat ist keine inhaltsleere Kategorie. Es gibt auch keinen Anlaß die reale, von den bürgerlichen Verhältnissen in unterschiedlichem Ausmaß geprägte Arbeiterklasse zu glorifizieren. Der Kampf gegen die Diskriminierung und besondere Unterdrückung von Teilen dieser Klasse auch durch andere Teile dieser Klasse verlangt nach der sofortigen und vorrangigen Solidarisierung mit diesen unterdrückten und diskriminierten Teilen der Klasse. Nur so, durch die Solidarisierung nach unten, kann ein gemeinsamer Kampf aller Teile der Arbeiterklasse gegen die Bourgeoisie zustande kommen. Aber das berührt die Frage nach der taktischen und strategischen Orientierung einer naO und dem Inhalt einer Klassenorientierung. Mit dem revolutionärem Bruch hat das unmittelbar nichts zu tun.

Einen antagonistischen Widerspruch gibt es aber nur zwischen Proletariat und Bourgeoisie, nicht innerhalb der Arbeiterklasse. DGS stellt dies unter Berufung auf den subjektiven Ist-Zustand der Arbeiterklasse in Frage und versteigt sich zur Behauptung, eine Klassenorientierung heute würde nicht den revolutionären Bruch „erden“ sondern „ihn zur Disposition stellen!“ (DGS am 11.7.2012). -Mich wundert in diesem Zusammenhang immer wieder, wie statisch die Sicht vieler Genossinnen und Genossen auf die Arbeiterklasse ist. Allen voran DGS. Natürlich ist die Arbeiterklasse bisher weitestgehend durch die herrschenden bürgerlichen und z.T. soziokulturell noch älteren Verhältnisse geprägt – sogar im Osten. Aber sicher ist, daß eine Intensivierung und Vertiefung der Klassenkämpfe zu einer subjektiven Selbstveränderung der an den kommenden Kämpfen teilnehmenden Teile der Klasse führen muß. Es gibt deshalb gar keinen anderen Weg für subjektive Revolutionäre, als den, trotz der ideologischen Defizite des größten Teils der Lohnabhängigen an der Entfaltung des Widerstands von Teilen der Klasse gegen die bürgerlichen Offensiven mitzuwirken und denjenigen Teilen der Klasse, die von ihr erreicht werden zu helfen, ihre eigenen Erfahrungen zu verstehen. Eine Klassenorientierung in diesem Sinne ist deshalb unverzichtbar. Eine naO sollte sich dabei natürlich auch auf kulturellem Gebiet richtungsweisend verhalten. Vor und nach dem revolutionären Bruch. Das haben khs und Frank Braun zu Recht betont. Die Haltung von DGS schließt bereits nach ihrer Logik aus, daß aus der naO jemals eine Partei des realen Proletariats werden kann.

Erinnert sei hinsichtlich möglicher Gegensätze in einer Klasse schließlich auch daran, daß Marx in seiner Analyse des Bürgerkriegs in Frankreich beleuchtet hat, daß politische Revolutionen auch von Teilen einer ökonomisch herrschenden Klasse durchgeführt werden können, die gegen die Monopolisierung der Macht im Interesse eines anderen Teils dieser Klasse gerichtet sind (Stichwort: Politische Revolution). Solche Brüche sind aber nicht die, über die wir hier diskutieren.

C. Systemfrage und Staat
Dementsprechend versäumt es der Formulierungsvorschlag von DGS zweitens klarzustellen, daß die Aufhebung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse nicht ohne die Abschaffung des kapitalistischen Staates möglich ist.

Mir ist in diesem Zusammenhang übrigens auch unverständlich, daß Manuel Kellner es genügen lassen wollte, das Bekenntnis zu antikapitalistische Positionen und dem Bruch mit dem Kapitalismus anstelle des Bekenntnisses zum revolutionären Bruch mit dem Kapitalismus und seinem Staat zum Mitgliedschaftskriterium einer naO zu machen. Aktionseinheiten bzw. Einheitsfrontbildungen mit Kräften, die für einzelne Reformen im Interesse der Lohnabhängigen kämpfen wollen, sind immer sinnvoll. Aber die Mitglieder einer naO sollten wissen, daß auch große einzelne Schritte zur Verbesserung der Lebenslage der Lohnabhängigen noch lange nicht den Kapitalismus in Frage stellen. Alle bisherigen Erfahrungen der internationalen Arbeiterklasse zeigen, daß die Außerachtlassung der Staatsfrage –ob nun durch Reformisten oder Anarchisten- von ihr jeweils sehr schmerzlich bezahlt wurde. Anders als die Bochumer glauben, braucht die Bourgeoisie auch keine besonderen Vorwände, um ihren Gewaltapparat loszulassen. Und Revolutionäre sollten wissen, daß die sozialistische Revolution nur ein bewußter Akt des Proletariats sein kann. Man kann das Proletariat nicht in den Sozialismus tricksen. Seit Marx und Engels erklärt die revolutionäre Partei daher offen ihre Ziele.

Zurück zu DGS.
Es geht beim „revolutionären Bruch“ nicht primär um die Frage, ob die herrschende Klasse bereit ist, freiwillig auf „Vorteile“ zu verzichten, die mit der Ausübung politischer Macht verbunden sind. Es geht vielmehr darum, daß jeder bürgerliche Staat – unabhängig von seiner Form - ein Machtapparat zum Schutz der kapitalistischen Produktionsverhältnisse ist. Die Aufhebung dieser entscheidenden Funktion jedes bürgerlichen Staates ist nicht ohne dessen Überwindung möglich. Deshalb haben Marx und Engels davon gesprochen, daß die Arbeiterklasse die bürgerlichen Staaten nicht einfach in Besitz nehmen können, sondern zerschlagen müssen.

Obwohl der Kapitalismus ein internationales System ist und obwohl die Ersetzung des Kapitalismus durch den Sozialismus nur als gemeinsame Tat der internationalen Klasse der Lohnabhängigen realisiert werden kann, beginnt die soziale Revolution auf je nationaler Ebene notwendig mit einer politischen Revolution – der Eroberung der Macht durch die jeweilige Arbeiterklasse der kapitalistischen Staaten und der Zerstörung des politischen Machtapparats der Bourgeoisie. Der eigentliche sozialistische Umbau der Gesellschaft beginnt danach. Insofern hatte der Genosse khs völlig zu Recht betont, daß das Zerbrechen als ein unverzichtbarer Teil in einem umfassenden historischen Prozeß begriffen werden muß, nämlich dem der Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise. Dem läßt sich nicht formal -wie von DGS praktiziert- entgegenhalten, daß die Zeit für Programme noch nicht gekommen ist. Die Verständigung darüber, was mit „revolutionärem Bruch“ gemeint ist, steht jetzt auf der Tagesordnung. Das ist auch in aller Kürze möglich:

Erst mit der Aufhebung der sozioökonomischen Grundfunktion des bürgerlichen Staates, der Expropriation der Expropriateure durch die Arbeiterklasse und dem Beginn des sozialistischen Um- und Aufbaus, kann von einem realen revolutionären Bruch im Sinne des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus die Rede sein. Die Geschichte des 20.Jahrhunderts kennt Beispiele dafür, daß die Bourgeoisie ihre politische Macht verlor, ihre bürgerlichen Staatsapparate nicht mehr kontrollierte und wo es dennoch nicht zum revolutionären Bruch mit dem Kapitalismus kam. Das traf z.B. in Finnland zu, in der sowjetischen Besatzungszone Österreichs, aber ansatzweise auch auf ehemalige Kolonien wie Ägypten, Burma und Syrien. Dasselbe galt zeitweilig für die Volksdemokratien der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Natürlich ist es sinnvoll, deutlich zu machen, daß der bürgerliche Staat nicht ohne weiteres und schon gar nicht konfliktfrei in Besitz genommen werden kann. Sozialistische Revolutionäre stehen zum bürgerlichen Staat in Fundamentalopposition. Aber von der Pariser Kommune über die russische Revolution bis hin zu den Volksdemokratien und Beispielen wie Nicaragua und Venezuela gibt es jede Menge Beispiele für Schritte in Richtung Sozialismus, die theoretische Fragen provozieren. Es ist deshalb m.E. mehr als angebracht, im Zusammenhang mit dem „revolutionären Bruch“ klar zu benennen, welche Form proletarischer Klassenherrschaft wir wollen. Meiner Ansicht nach führt deshalb kein Weg daran vorbei zu erklären, daß wir gemeinsam für eine Räterepublik kämpfen werden.

In dieser Hinsicht finden sich bei DGS die wildesten Kapriolen. Einerseits gesteht er immer wieder zu, daß das Bekenntnis zu einer Rätedemokratie in die Erläuterung des ersten Essentials aufgenommen werden sollte. Im Entwurf für eine Erklärung über die theoretisch-strategischen Grundlagen des naO-Prozesses vom Mai/August –enthalten in der Synopse der Vorschläge für die NaO-Essentials heißt es dann aber: „Wir sind uns einig, daß die Überwindung von Herrschaft nicht (nur)eine Demokratisierung, sondern ein Absterben des Staates, und daß eine Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise nicht nur eine Überwindung des Privateigentums an den Produktionsmitteln, sondern auch der Lohnarbeit …erfordert.“

Da sind wir uns nicht einig. Das unmittelbare Ziel der sozialistischen Revolution ist nicht die „Demokratisierung des Staates“, sondern die Aufhebung bzw. Abschaffung des bürgerlichen Staates und seine Ersetzung durch einen Rätestaat. Die Formulierungen von DGS -hat die überhaupt jemand gelesen?- ignorieren die Notwendigkeit des revolutionären Bruchs und lesen sich als Konzept zur Inbesitznahme des bürgerlichen Staates.
Dessen Demokratisierung beseitigt aber keineswegs die bürgerliche Klassenherrschaft. Und auch ein Rätestaat ist immer noch ein Organ zur Unterdrückung des Widerstands der alten herrschenden Klasse gegen den sozialistischen Aufbau. Entscheidend ist aber: Nur ein Rätestaat –die demokratische Selbstorganisation des zur neuen herrschenden Klasse transformierten Proletariats- kann absterben. Das reduziert politische Herrschaft zunehmend gegen Null, beseitigt sie aber nicht schlagartig. Der sozialistische Aufbau sorgt dann dafür, daß staatliche Funktionen überflüssig und in reine von den Produzenten ausgeübte Sachverwaltungsfunktionen verwandelt werden. Kein bürgerlicher Staat, und sei er noch so demokratisiert, kann absterben.

Zur Form des revolutionären Bruchs:

In meinem alternativen Formulierungsvorschlag habe ich allerdings explizit offen gelassen, wie und über welche Schritte die Arbeiterklasse eine Räterepublik errichten wird, insbesondere die Frage, ob sich vor oder nach einer Revolution Räte bilden werden. Ich selbst zöge es vor, daß sich –wie in Rußland 1917- zuerst Räte bilden, die dann nach einer Phase der Doppelherrschaft ihre Alleinherrschaft etablieren. Aber die Erfahrungen der 20-er Jahre in der Weimarer Republik und weitere danach zeigen, daß auch andere Wege denkbar sind. Da wir alle keine Hellseher sind, sollte hier keine konkrete Aussage gemacht werden. Versuche in diese Richtung tragen wenig zur Klärung bei: So schreiben systemcrash am 29.6.2012 und Frank Braun am 9.7.21012 von „räteartigen Strukturen“. Was soll das sein? Worin unterscheiden sie sich von Räten? Kann sich jemand vorstellen, daß in einer vorrevolutionären Situation Leute darüber streiten, ob demokratisch gewählte Streikführer einen korrekten oder falschen Arbeiterrat bilden? Ich nicht. Die Genossen Frank und systemcrash sicher auch nicht.

Die Gewaltfrage

Dazu ist in der Diskussion bereits viel richtiges gesagt worden.

Die obigen Ausführungen zeigen aber, daß das Verhältnis von Sozialistinnen und Sozialisten zum revolutionären Bruch mit dem Kapitalismus nicht in erster Linie durch das Verhältnis zur Gewaltfrage, sondern durch das Verhältnis zum sozioökonomischen Gehalt der Politik bestimmt ist. Wir wissen alle, daß die Anwendung gewaltsamer Methoden auch bei Reformistinnen und Reformisten zum Alltag gehört. Das betrifft nicht nur die Handhabung des bürgerlichen Gewaltapparats gegen den Klassenkampf von unten, sondern auch Teile der Autonomen, die glauben, ihre Bereitschaft zur Militanz verleihe ihrem reformistischem, praktischen Reformminimalismus einen revolutionären Glorienschein. Auf jeden Fall sollten Revolutionäre wissen, daß Gewaltbereitschaft kein Gradmesser für revolutionäre Konsequenz ist. Die Anwendung offener Gewalt setzt eine sorgfältige Einschätzung je aktueller Kräfteverhältnisse voraus.

Grundsätzlich halte ich es für richtig, mit diesem Thema defensiv vorzugehen.

Selbstverständlich ist es richtig, daß die herrschende kapitalistische Klasse ihre Herrschaft nicht ohne Gegenwehr aufgeben wird. Sie hat sich auf die Gefahr einer Revolution durch legale Dispositionen (Notstandgesetzgebung, gesetzliche Ermächtigung zur Repression), den Aufbau von Überwachungsapparaten, ideologischen Apparaten und last but not least durch die Aufrüstung von Polizeistrukturen, Armee und den Beitritt zur NATO sowie die Duldung einer faschistischen Reserve vorbereitet. Sie zeigt im In- und Ausland immer wieder, daß sie zu demokratischen Freiheiten und zum Prinzip der Mehrheitsherrschaft ein rein taktisches Verhältnis hat.

Wer eine Revolution der Klasse der Lohnabhängigen anstrebt, also der großen Mehrheit der Bevölkerung, muß damit rechnen, daß die herrschende bürgerliche Klasse sich dieser Mehrheit gewaltsam widersetzen wird. Die herrschende Propaganda bemüht sich immer wieder, bereits jeden friedlichen Widerstand gegen ihre Politik der sozialen Drangsalierung der Lohnabhängigen als gewaltsam oder sogar terroristisch zu diffamieren. Die politische Klugheit gebietet es daher, dieser Propaganda nicht durch Individualakte Vorschub zu leisten. Die herrschenden Gewaltapparate haben dafür genug eigenes Personal.

Selbstverständlich lehnt die Klasse der Lohnabhängigen spontan Gewalt ab. Eine naO muß dafür sorgen, daß dies selbstverständlich zunehmend auch die Ablehnung des Gewaltmonopols des bürgerlichen Staates und jeder faschistischen Gewalt einschließt.

Noch jede Erhebung der Massen, jede Revolution begann als friedlicher Protest. Die Klasse der Lohnabhängigen weiß, daß die Anwendung gewaltsamer Kampfmethoden sie selbst ein Stück weit von ihrem erklärten Ziel einer friedlichen und gewaltlosen Gesellschaft entfernt. Das heißt aber weder, geduldig die Minderheitsherrschaft des Kapitals und seine Willkür zu ertragen und schon gar nicht, daß revolutionäre Massen die Gewalt der herrschenden Klassen widerstandslos hinzunehmen pflegen. So idiotisch ist niemand und wird niemand sein. Die revolutionäre Arbeiterklasse kann sich Pazifismus nicht leisten. Aber heute verbieten sich Spekulationen darüber, in welchem Ausmaß ein revolutionärer Bruch zu Gewaltaktionen der Herrschenden oder der Lohnabhängigen führt. Das ist gegenwärtig überflüssig.

Donnerstag, 1. November 2012

Aufruf zu einer Erklärung der Solidarität mit den Berliner S-Bahner/inn/en

Der Aktionsausschuss 100% S-Bahn, ein Basis-Zusammenschluss von S-Bahner/inn/en, bittet um Unterstützung und Solidarität.
Die beigefügte Unterschriftenliste kann ausgedruckt und verteilt werden.
Wir rufen auf zur breiten Unterstützung der Kolleg/inn/en der Berliner S-Bahn.
————————————————————————————-
vom Aktionsausschuss 100% S-Bahn
http://aktionsausschuss.blogspot.de/
————————————————————————————-

Liebe MitstreiterInnen und KollegInnen!

Da die Wut und der Zorn von uns S-BahnerInnen nicht verstummt, nachdem uns der Betriebsrat und die Gewerkschaften bei der Berliner S-Bahn das von uns mit fast 1000 Unterschriften eingeforderte Recht an einer Betriebsversammlung aller S-BahnerInnen während Ihrer Arbeitszeit noch immer verweigert, rufen wir mit einer „Erklärung der Solidarität“ (siehe unten) nun alle GewerkschafterInnen, KollegInnen und UnterstützerInnen auf, uns S-BahnerInnen und unseren Protest gegen die Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Berliner S-Bahn mit ihrem Namen zu unterstützen. Dabei spielt es keine Rolle ob und welcher Gewerkschaft, welchem Betrieb oder welcher Organisation (jedoch keine Nazis) Ihr angehört.

So wollen wir S-BahnerInnen damit nicht nur die Umsetzung unseres Rechtes als Beschäftigte bei unserem Betriebsrat und unseren Gewerkschaften einfordern, sondern gleichzeitig gemeinsam mit jedem von Euch den Widerstand gegen die allein politisch gewollte Ausschreibung, Zerschlagung und Privatisierung der Interessen unserer Fahrgäste und von uns Beschäftigten der Berliner S-Bahn erhöhen!

Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Euer Aktionsausschuss 100% S-Bahn

P.S.: Leitet unsere „Erklärung der Solidarität“ an weitere KollegInnen von Euch weiter.
Scannt bitte ausgefüllte Listen ein und schickt sie uns an Aktionsausschuss@googlemail.com zurück.

Erklärung_der_Solidarität als PDF:
http://bronsteyn.files.wordpress.com/2012/11/erklc3a4rung_der_solidaritc3a4t.pdf

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Aufruf zur Unterstützung des Aktionsausschusses 100% S-Bahn

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat der Berliner SPD/CDU-Senat im Juni dieses Jahres beschlossen, das Netz der S-Bahn Berlin in drei Teile zu zerschlagen und einzeln auszuschreiben. Das Vergabeverfahren für den S-Bahn-Ring sowie die südöstlichen Teilstrecken soll bereits in diesem Jahr beginnen, die anderen beiden Abschnitte sollen 2014 ausgeschrieben werden. Zur Begründung dieses Schritts wird auf die seit drei Jahren anhaltenden Probleme und Verspätungen im Zugbetrieb verwiesen.

Die Privatisierung öffentlichen Eigentums, die hier als Lösung angeboten wird, ist in Wahrheit die Ursache des Problems...

Weiterlesen

Freitag, 21. September 2012

KROATIEN HAT VICDANS AUSLIEFERUNG BESCHLOSSEN!

(per Mail erhalten)
Veröffentlicht am 14. September 2012

An alle Menschen, die die Freilassung von Vicdan unterstützen:
Liebe Freunde,


heute Nachmittag hat uns die erschütternde Nachricht erreicht. Das kroatische Gericht hat entschieden, Vicdan an die Türkei auszuliefern.

Wir sind entsetzt! Wir brauchen Ihre Unterstützung.

Helfen Sie Vicdan! Helfen Sie uns, Vicdans Auslieferung zu verhindern!

Bitte tragen Sie überall in kroatischen Botschaften und Konsulaten in Ihrer Nähe, wo es Ihnen möglich ist, unsere Sorge um Vicdans Gesundheit, ihr Leben und die Zukunft ihres Kindes und ihrer Familie vor.

Schreiben Sie Emails, rufen Sie an, schicken Sie Protestfaxe!

Adressen finden Sie hier:

Botschaft der Republik Kroatien – Berlin (Veleposlanstvo)
Leiter: Miro Kovac, dr. sc., Botschafter
Ahornstraße 4
10787 Berlin
Telefon 030/ 2191 5514
Fax 030/ 2362 8965
Tel. 030 23 62 89 55 – Konsularabteilung
Fax 030 23 62 89 67
Web: http://de.mvp.hr/ | EMail: berlin@mvpei.hr

………………………………………………………………………………………………….

Generalkonsulat der Republik Kroatien – Frankfurt/M.
Leiter: Herr Petar Uzorinac, Generalkonsul
Am Weingarten 25
60487 Frankfurt a. M.
Telefon 069 7071- 005
Fax 069 7071- 011
Öffnungszeiten Mo, Mi 09.-12.30, Di u. Do 09.-12.30, 14.30-16.30, Fr 09.-12.00 Uhr
Amtsbezirk: Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland
EMail:gkrhf@t-online.de

………………………………………………………………………………………………….

Generalkonsulat der Republik Kroatien – München
Leiter Vladimir Duvnjak, Konsul
Oberföhringer Straße 6
81679 München
Tel. 089 9090 1650
Fax 089 98 31 62
Amtsbezirk: Land Bayern
EMail: gkrhmuen@mvpei.hr

………………………………………………………………………………………………….

Generalkonsulat der Republik Kroatien – Hamburg
Leiter: Herr Žarko Plevnik, Konsul
Hermannstraße 16
20095 Hamburg
Telefon 040 311 317, 040/317 39 33
Fax 040 311 318
EMail: hamburg@mvpei.hr


__________________________________________
CENÎ
Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
Kurdish Women's Office for Peace

Corneliusstrasse 125
D- 40215 Düsseldorf
Germany

Tel.: 0049 (0)211 598 92 51
E-mail: ceni_frauen@gmx.de

Sonntag, 9. September 2012

Athen, Berlin, Madrid gemeinsam gegen Sparpolitik!

Zum 15. und 25. September 2012 mobilisieren die spanischen
Gewerkschaften und Teile der 15-M-Bewegung zu einem „Marsch auf Madrid“. Sie protestieren damit gegen die massive Sparpolitik der Troika aus EU, EZB und IWF. Diese sieht enorme Einschnitte bei Löhnen der öffentlich Beschäftigten, eine Verschlechterung des Arbeits- und Sozialrechts und eine Privatisierung der Altersvorsorge vor. Damit droht Spanien das „zweite Griechenland“ zu werden.

Auch in Griechenland werden die Spardiktate gegen die lohnabhängige Bevölkerung mit immer größerem Druck vorangetrieben. So sind weitere Kürzungen auf Kosten der Rentner geplant. Offen wird über die Einführung von „Wirtschaftssonderzonen“ diskutiert. In diesen gibt es
keine gewerkschaftlichen und tarifvertraglichen Rechte. Dafür brauchen die hier angesiedelten Unternehmen kaum Steuern zahlen. Hinter der Troika steht vor allem Deutschland. Die BRD nutzt die jetzige Krise dazu, auf Kosten der Werktätigen anderer EU-Staaten die internationale Wettbewerbsfähigkeit ihrer eigenen Banken und Konzerne zu verbessern.
Dabei kümmert es sie nicht, dass die Situation in Griechenland und in Spanien längst die Kriterien einer humanitären Katastrophe erfüllt (Arbeitslosigkeit in beiden Ländern um die 25 %,
Jugendarbeitslosigkeit über 50 %, Zunahme von Obdachlosigkeit,
Selbstmorden und Armutsprostitution). Besonders die schwarz-gelbe Koalition macht fortwährend mehr Druck für neue Kürzungswellen, fordert offen „Exempel zu statuieren“ und verschärft rassistische Töne gegen die „faulen Südländer“.

Derweil wächst in Griechenland die faschistische Gefahr. Im Aufwind der herrschenden Propaganda gegen Immigranten und andere „Sozialschmarotzern“ machen Faschisten der Partei „Goldene Morgenröte“ Jagd auf die sozial Schwächsten. Die griechische Regierung begleitet diesen Kurs, indem sie Tausende von Migranten in Internierungslager steckt. Gegen diese sozialen Angriffe wächst auch in Griechenland und Spanien der Widerstand.

Es ist längst überfällig, etwas dagegen zu tun! Griechenland und
Spanien sind die Experimentierfelder für neoliberale Krisenlösungen, die früher oder später auch hier in Deutschland eingeführt werden.
Bereits jetzt leben 6 Mio. Menschen in Deutschland mit einem
Existenzminimum am Rand der Gesellschaft. Allein die jetzige
Solidarität und der gemeinsame Kampf mit unseren Kolleginnen und
Kollegen in Griechenland und Spanien und europaweit kann eine
verschärfte Attacke auf die sozialen Errungenschaften in Deutschland verhindern. Wir brauchen eine starke Protestbewegung, die sich den Plänen der Banker, Konzernchefs und deren Politiker zur Abwälzung der Krisenkosten auf die arbeitende Bevölkerung in Europa entgegenstellen.
Die Wirtschaftskrise ist genauso international, wie der brutale
soziale Kahlschlag der herrschenden Konzerne und Banken und ihrer
Regierungen. Höchste Zeit, dass wir, die lohnabhängige Bevölkerung, Jugend und Rentner, uns international zur Wehr setzen. Deshalb versammeln wir uns am 25. September auch in Berlin.

Rücknahme und Stopp aller Spardiktate!

Für einen drastischen Schuldenschnitt zugunsten Griechenlands und Spaniens!

Massive Besteuerung der Superreichen!

Demonstration am 25.9.12 ab Alexanderplatz Weltzeituhr Beginn 18 Uhr

Abschlusskundgebung Haus der Deutschen Wirtschaft, Breite Str. 29, 10178 Berlin

Aufrufer:

Griechenland.Solidaritäts-Komitee Berlin
http://griechenlandsolidaritaetberlin.blogsport.eu

Hellenische Gemeinde zu Berlin e.V. info@gr-gemeinde.de

Weitere Unterstützer sind:

Real Democracy Now! Berlin/Griechenland

15M Berlin

DIE LINKE. Berlin

Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband (DIE LINKE. SDS)

Antifaschistisch-Revolutionäre Aktion Berlin (ARAB)

Sozialistische Initiative Berlin (SIB)

Sozialistische Alternative Voran (SAV)

Internationale Sozialistische Linke (isl)

Gruppe Arbeitermacht (GAM)

Revolution

Revolutionäre Sozialistische Organisation (RIO)

Marxistische Initiative (MI)

Samstag, 8. September 2012

Für einen revolutionären Bruch mit dem Kapitalismus

Ein Debattenvorschlag von Dieter Elken [Marxistische Initiative]

Wie für Marx ist es unser Ziel, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“. Wir wollen eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, ohne Diskriminierung und Unterdrückung, den Kommunismus. Wir wissen, daß dieses Ziel nur durch den hartnäckigen Kampf für die Bedürfnisse aller Ausgebeuteten und Unterdrückten erreicht werden kann, den Klassenkampf von unten. Wir wissen auch, daß allein die Klasse der Lohnabhängigen über die Möglichkeit verfügt, durch den Kampf für ihre eigene Emanzipation, ihre Interessen und Bedürfnisse die Aufhebung der kapitalistischen Verhältnisse durchzusetzen und eine klassenlose Gesellschaft zu verwirklichen.

Die Klasse der Lohnabhängigen, d.h. die Arbeiterklasse, kann ihr revolutionäres Potential nur verwirklichen, wenn sie sich in ihrer breiten Mehrheit im Verlauf ihrer Kämpfe zu einer auch subjektiv revolutionären Klasse verwandelt. Das heißt, sie muß im Verlauf ihrer Kämpfe ein Bewußtsein dafür entwickeln, daß ihre drängendsten Bedürfnisse nur auf dem Weg über eine umfassende, alle gesellschaftlichen Bereiche erfassende Revolution durchgesetzt werden können. Dies ist kein linearer Prozeß. Letztlich setzt dies eine umfassende Krise der bürgerlichen Gesellschaft und des bürgerlichen Staates voraus.: „Es genügt nicht, daß der Gedanke zur Verwirklichung drängt, die Wirklichkeit muß sich selbst zum Gedanken drängen“ (Marx).

Eine solche umfassende Revolution kann weder auf ökonomischem Gebiet über lokale Genossenschaften und auch nicht auf kulturellem oder subkulturellem Gebiet über befreite Zonen schrittweise bzw. in kleinen Etappen in irgendwelchen herbeiphantasierten Nischen der bürgerlichen Gesellschaft realisiert werden. Alle Versuche dieser Art blieben im Ansatz stecken oder wurden in die kapitalistischen Verhältnisse (re-)integriert. Anders als die bürgerliche Revolution, die sich auf sich entwickelnde kapitalistische Verhältnisse innerhalb der Feudalgesellschaft stützen konnte, erfordert die soziale Revolution der Klasse der Lohnabhängigen die schnelle Umwälzung der Produktions- und Machtverhältnisse der bürgerlichen Gesellschaft. Eine Vergesellschaftung ohne wenigstens die gleichzeitige Enteignung des Kapitals ist nicht denkbar. Die Enteignung des Kapitals setzt die Übernahme der politischen Macht durch die Klasse der Lohnabhängigen voraus.

Ebenso gescheitert sind bisher — jedenfalls dort, wo die bürgerlichen Machtapparate nicht durch Kriegseinwirkungen erheblich geschwächt oder zerstört wurden — alle Versuche, bürgerliche Staatsapparate in Besitz zu nehmen und für eine gesellschaftsverändernde Politik im kommunistischen Sinne zu instrumentalisieren. Tatsächlich verändert haben sich immer nur diejenigen, die diesen Versuch unternahmen: Sie verwandelten sich in bürgerliche Politiker, die den illusorischen Versuch unternahmen, Kapitalismus und Sozialismus miteinander zu versöhnen und so als bürgerliche Krisenverwalter endeten. Selbst Versuche, bedeutendere einzelne Reformen oder gar Reformpakete zur Verbesserung der Lage der Lohnabhängigen auf diesem Wege durchzusetzen, scheiterten am ökonomischen Widerstand der herrschenden kapitalistischen Klassen und/oder an Putschen. Wir halten daher eine Politik des bewußten Bruchs mit den bürgerlichen Staatsapparaten für unumgänglich. Wir können aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht angeben, in welcher Gestalt sich dieser Bruch vollziehen wird.

Für eine Räterepublik

Das sich selbst demokratisch organisierende Proletariat hat bei seinem ersten selbständigen Massenkampf mit der Pariser Commune die Form seiner Herrschaft entdeckt: die Räterepublik. Dies ist zugleich die einzige Staatsform, in der das sich selbst organisierende Gemeinwesen eines besonderen, über der Gesellschaft stehenden, besonderen Machtapparats nicht mehr bedarf. Die Räterepublik bietet damit die Chance, ohne tiefgreifende gesellschaftliche Konflikte den Staat überhaupt abzuschaffen. Wir kennen bis heute keine nachrevolutionäre Staatsform, die besser geeignet wäre eine demokratische gesellschaftliche Selbstorganisation zu gewährleisten.

Wir wissen, daß das Proletariat und mit ihm verbündete Kräfte in seinem Klassenkampf die Räteform immer wieder neu entdeckt haben. Aber von Räten im eigentlichen Sinne kann nur dann die Rede sein, wenn Räte die breite Masse der Lohnabhängigen und anderer Werktätigen umfassen; in diesem Sinne sind Räte Organe der proletarischen Einheitsfront. Da sich nicht vorhersagen läßt, ob eine solche vor einer Revolution zustandekommt, läßt sich nicht vorhersagen, ob sich Räte zunächst neben dem bürgerlichen Staat entwickeln und ob dem Übergang der politischen Macht auf die Räte eine Phase der entwickelten Doppelherrschaft von krisengeschütteltem bürgerlichen Staat und proletarischer Gegenmacht vorausgeht.

Quelle: http://www.trend.infopartisan.net/trd0912/t090912.html

[edit: offensichtliche tippfehler stillschweigend korrigiert]

Dienstag, 28. August 2012

Südafrika: Polizei richtet Massaker an

Streikende Minenarbeiter werden Opfer eines Massakers, insgesamt schon mindestens 44 Tote bis zum 17. August. Weiterlesen auf marxismus-online.eu...

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Praxis- und bewegungsorientierte Propaganda

Selbst der kleinste marxistische Zirkel muß deshalb alles daran setzen, prioritär "kampagnenfähig" zu werden, die politische Auseinandersetzung mit anderen Strömungen suchen, Hintergründe beleuchten und zeigen, daß er das Potential hat, wichtige Beiträge zur Entwicklung von Bewegungen und Kämpfen zu leisten. In diesem Sinne muß Propaganda praxis- und bewegungsorientiert sein. Allgemeine historische und theoretische Propaganda genügt nicht, wenn man die Aktivisten der verschiedenen Bewegungen von der Notwendigkeit einer marxistischen Organisierung überzeugen will.

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